Konferenzveröffentlichung
fürchten vs. ängstigen: Thematische Rollen und Ereignisstrukturen psychischer Verben ineinem Modell der Sprachproduktion
Abstract
Die Abbildung außersprachlicher auf sprachsystematische Strukturen stellt für modulare Modelle der Sprachproduktion eine Herausforderung dar: So können scheinbar synonyme Verben ihre thematisch ausgezeichneten Argumente unterschiedlich syntaktisch positionieren: Hans ängstigt Maria oder Maria fürchtet Hans. Theoretisch-linguistische Abhandlungen deuten diese Divergenz als grammatische Eigenheit der Psych-Verben, welche entweder im Sinne einer lexikalischen Stipulation bzw. als Reflex syntaktischer Operationen beschrieben wird. Die vorliegende Arbeit zeigt, daß vielmehr konzeptuelle Gegebenheiten die unterschiedlichen syntaktischen Realisierungen motivieren. Bspw. muß die STIMULUS-Entität (Hans) in einer ängstigen-Situation als intentional handelndes Individuum (als AGENT) konzeptualisierbar sein. Dies ist bei fürchten-Verben nicht der Fall, was u.a. durch die temporalen Verbeigenschaften untermauert wird. Die Hypothese, daß sich die thematischen Relationen beider Verbgruppen unterscheiden, wird bestätigt mit einer Satzergänzungsstudie mit den Faktoren 'Verbgruppe' und 'STIMULUS-BELEBTHEIT': Die Zuordnungen kausaler Ausdrücke wie in Der Wald/Hans ängstigt Maria, weil {er/sie} gefährlich ist bzw. Maria fürchtet den Wald/Hans, weil {er/sie} gefährlich ist zu einer der beiden Entitäten erfolgt unterschiedlich in Abhängigkeit von Verbgruppe und Belebtheit des STIMULUS.
Citation
In: Wachsmuth, Ipke; Jung, Bernhard (Hrsg.): KogWis99. Proceedings der 4. Fachtagung der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft. infix-Verlag: St. Augustin 1999, S. 189-194; isbn:3-89601-014-XCitation
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