Zur Kurzanzeige

dc.date.accessioned2021-09-10T11:35:31Z
dc.date.available2021-09-10T11:35:31Z
dc.date.issued2021
dc.identifierdoi:10.17170/kobra-202109104754
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/123456789/13236
dc.language.isogerger
dc.rightsUrheberrechtlich geschützt
dc.rights.urihttps://rightsstatements.org/page/InC/1.0/
dc.subjectDiagnosis Related Groupsger
dc.subjectFallpauschalenger
dc.subjectKodierfachkräfteger
dc.subjectKrankenhausger
dc.subjectPflegedienst des Krankenhausesger
dc.subjectOrganisationale Grenzstellenger
dc.subjectInformalitätger
dc.subjectMedizinischer Dienst der Krankenversicherungger
dc.subject.ddc300
dc.titleKodieren als Berufger
dc.typeDissertation
dcterms.abstractGegenstand der vorliegenden Arbeit ist das 2003 in Deutschland eingeführte Abrechnungssystem von Krankenhausleistungen nach Fallpauschalen, die auf den Diagnosis Related Groups (DRG) basieren. Die arbeits- und berufs- bzw. professionssoziologische, organisations- sowie medizinsoziologische Fragestellungen verknüpfende Arbeit, geht auf der Grundlage semi-standardisierter Leitfadeninterviews mit Beschäftigten unterschiedlicher Kategorien öffentlicher Krankenhäuser und Mitarbeiter*innen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) sowie teilnehmender Beobachtung und Analyse von Fachpublikationen der Frage nach, was in der Praxis in und zwischen den Bereichen des Krankenhauses sowie darüber hinaus im Umgang mit dem MDK formell wie informell (Rightcoding und Upcoding) geschieht, wenn eine Krankenhausbehandlung im Rahmen des DRG-Systems „abgerechnet“ werden soll. Dabei werden die Perspektiven der verschiedenen am Behandlungs- (medizinisch-pflegerische Trajektorie) und Abrechnungsprozess (DRG-Trajektorie) und damit an der «Fabrikation» der jeweiligen DRG eines Falles beteiligten Berufsgruppen auf das Abrechnungssystem, ihr praktischer Umgang damit, aber auch die zwischen diesen Berufsgruppen herrschende Arbeitsteilung, die Auseinandersetzungen um jurisdictional claims (Abbott) und die damit verbundenen Konflikte genauer in den Blick genommen. Die Ärzteschaft reagiert in Bezug auf die ihr obliegenden Dokumentationsverpflichtung vorwiegend vermeidend, wenn sie nicht gelernt hat, das Fallpauschalensystem «auszubeuten» (Werner Vogd). Der Pflegedienst, der lange Zeit Opfer des nicht zuletzt durch das Fallpauschalensystem initiierten Stellenabbaus gewesen ist, hatte ungeachtet dessen zunächst eine durchaus positive Haltung gegenüber dem System und den ihm zukommenden bürokratischen Aufgaben, etwa dem Kodieren im Rahmen der Pflegekomplexmaßnahmen (PKMS), entwickelt, was mit der Hoffnung, die Arbeit der Pflege gegenüber der ärztlichen Tätigkeit aufzuwerten und «sichtbarer» zu machen, als Anerkennungskampf interpretiert wird. Im Zentrum der Arbeit steht aber die Genese und Berufspraxis der Tätigkeitsgruppe der Kodierfachkräfte, die in den meisten Krankenhäusern für die Kodierung der Fälle im Rahmen des Abrechnungsprozesses nicht de jure, aber faktisch zuständig sind. Anhand der Kontrastierung der Berufsverläufe der Personen aus dem Untersuchungssample ergibt sich ein recht buntes Bild an unterschiedlichen vorangegangen Tätigkeiten, Ausbildungen (ehemalige Pflegekräfte, Medizinische Dokumentar*innen, Arzthelferinnen, Stationsassistentinnen) und Motiven für den Wechsel ins Medizincontrolling. In arbeitssoziologischer Perspektive werden auf der Basis der Interviews sowie teilnehmender Beobachtung der Arbeit auf den Stationen sowie des Kodierprozesses mit Patientenakte und „Grouper-Software“ die konkreten Arbeitssituationen und Arbeitsbedingungen, aber auch die Konflikte in den Interaktionen mit den Angehörigen des ärztlichen Dienstes dargestellt, bevor dann in Form einer Fallkontrastierung unterschiedliche Deutungsmuster, professionelle Dispositionen und Praktiken von Kodierfachkräften herausgearbeitet werden. Schließlich wird als letzte Phase der DRG-Trajektorie das Verhältnis der Organisation Krankenhaus zum Kontrollorgan der Krankenversicherungen, dem MDK beleuchtet. Aufgrund von realen oder vermeintlichen Fällen von Missbrauch und Abrechnungsbetrug herrscht ein Misstrauensverhältnis zwischen der Organisation Krankenhaus und den Kostenträgern, das in Form des Auftrags der Abrechnungsprüfungen an den MDK institutionalisiert ist. Hier wird am Beispiel eines öffentlichen Krankenhauses dessen Medizincontrolling als organisationale «Grenzstelle» gefasst, die mit der Organisationsumwelt (Krankenkassen, MDK) ein Vertrauensverhältnis zu etablieren bemüht ist.ger
dcterms.accessRightsopen access
dcterms.creatorPfeuffer, Andreas
dcterms.dateAccepted2021-04-15
dcterms.extent283 Seiten
dc.contributor.corporatenameKassel, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaftenger
dc.contributor.refereeVogel, Berthold (Prof. Dr.)
dc.contributor.refereeSchultheis, Franz (Prof. Dr.)
dc.subject.swdDeutschlandger
dc.subject.swdKrankenhausger
dc.subject.swdDiagnosis-related-groups-Konzeptger
dc.subject.swdFallpauschaleger
dc.subject.swdPatientenklassifikationger
dc.subject.swdAbrechnungger
dc.subject.swdMedizinischer Dienst der Krankenversicherungger
dc.title.subtitleDie Kodierfachkräfte, eine Beschäftigtengruppe des Krankenhauses im Spannungsfeld zwischen medizinisch-pflegerischen und betriebswirtschaftlichen Ansprüchenger
dc.type.versionpublishedVersion
kup.iskupfalse
ubks.epflichttrue


Dateien zu dieser Ressource

Thumbnail

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige