Datum
2022Autor
Mazur, AnaSchlagwort
300 Sozialwissenschaften, Soziologie 610 Medizin Diabetes mellitus Typ 2Medizinische VersorgungDisease ManagementMetadata
Zur Langanzeige
Dissertation
Verantwortung und Ambivalenz
Verantwortung und Ambivalenz
Shared Decision Making und Disease-Management-Programm bei der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2. Eine Situationsanalyse
Zusammenfassung
Das Disease-Management-Programm (DMP) nach § 137f SGB V erzielt eine qualitätsvolle Versorgung von chronisch kranken Menschen, u. a. mit Typ-2-Diabetes, durch die z. B. diabetische Folgeschäden vermieden werden können. Die Patientenpartizipation an Therapieentscheidungen im Sinne des Konzepts shared decision making (SDM) soll im DMP dazu beitragen, dass Patienten Behandlungsmöglichkeiten besser einschätzen und gemeinsam mit behandelnden Ärzten Therapieziele setzen können. Die Basis dafür sollen neben evidenzbasierten Informationen auch die Präferenzen und Bedürfnisse der Patienten bilden. Konkrete Maßnahmen, die shared decision making in der Versorgungsroutine fördern, wie Entscheidungshilfe oder Trainings für Ärzte und Patienten, finden im Gegensatz zu anderen Versorgungsprozessen noch keine gesetzliche Verankerung im DMP. Die bereits existierenden DMP-Versorgungsstrukturen lassen die Unterstützung von SDM im DMP allerdings nicht eindeutig erkennen.
Mit der Frage nach den Chancen und Grenzen eines Einsatzes von shared decision making in der DMP-Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 beschäftigt sich die vorliegende Studie. Dafür wurde die Situation der Behandlungsentscheidung mit dem methodischen Ansatz der Situationsanalyse (SA) untersucht, wobei die Gestaltung von Entscheidungsprozessen im Hinblick auf die Versorgungsstrukturen im Mittelpunkt der Auswertungsarbeit stand. Als empirische Basis dienten die teilnehmenden Beobachtungen von Konsultationen in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Hessen sowie die im Anschluss geführten Interviews mit an den Beobachtungen teilnehmenden Ärzten und Patienten. Aufgrund der Relevanz der Perspektive der DMP-Vertragspartner im Studiendesign wurden darüber hinaus auch Krankenkassen und die kassenärztliche Vereinigung in Hessen zum Thema DMP und shared decision making befragt.
Entscheidungen lassen sich in der untersuchten DMP-Versorgung aufgrund unterschiedlicher Verständnisse von Verantwortung gestalten. Diese Verständnisse prägen die Situationsdefinition und weisen auf ambivalente Beziehungen zur DMP-Versorgung, zur Patientenpartizipation sowie zur Diabetestherapie. Dabei wird das Konzept shared decision making von den Akteuren als inexistent in der DMP-Versorgung wahrgenommen. Die Ergebnisse dieser Studie lassen Chancen und Grenzen von SDM bei der DMP-Versorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes erkennen, die auf den Bedarf der Umsetzung des Entscheidungskonzepts als wahrnehmbare Regel und Ressource im DMP hinweisen.
Mit der Frage nach den Chancen und Grenzen eines Einsatzes von shared decision making in der DMP-Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 beschäftigt sich die vorliegende Studie. Dafür wurde die Situation der Behandlungsentscheidung mit dem methodischen Ansatz der Situationsanalyse (SA) untersucht, wobei die Gestaltung von Entscheidungsprozessen im Hinblick auf die Versorgungsstrukturen im Mittelpunkt der Auswertungsarbeit stand. Als empirische Basis dienten die teilnehmenden Beobachtungen von Konsultationen in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Hessen sowie die im Anschluss geführten Interviews mit an den Beobachtungen teilnehmenden Ärzten und Patienten. Aufgrund der Relevanz der Perspektive der DMP-Vertragspartner im Studiendesign wurden darüber hinaus auch Krankenkassen und die kassenärztliche Vereinigung in Hessen zum Thema DMP und shared decision making befragt.
Entscheidungen lassen sich in der untersuchten DMP-Versorgung aufgrund unterschiedlicher Verständnisse von Verantwortung gestalten. Diese Verständnisse prägen die Situationsdefinition und weisen auf ambivalente Beziehungen zur DMP-Versorgung, zur Patientenpartizipation sowie zur Diabetestherapie. Dabei wird das Konzept shared decision making von den Akteuren als inexistent in der DMP-Versorgung wahrgenommen. Die Ergebnisse dieser Studie lassen Chancen und Grenzen von SDM bei der DMP-Versorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes erkennen, die auf den Bedarf der Umsetzung des Entscheidungskonzepts als wahrnehmbare Regel und Ressource im DMP hinweisen.
Förderhinweis
Promotionsstipendium Hochschule Fulda (Okt 2012- Mär 2016), Abschlussstipendium Universität Kassel (Apr-Sep 2019)Zitieren
@phdthesis{doi:10.17170/kobra-202108274654,
author={Mazur, Ana},
title={Verantwortung und Ambivalenz},
school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften},
year={2022}
}
0500 Oax 0501 Text $btxt$2rdacontent 0502 Computermedien $bc$2rdacarrier 1100 2022$n2022 1500 1/ger 2050 ##0##http://hdl.handle.net/123456789/14244 3000 Mazur, Ana 4000 Verantwortung und Ambivalenz / Mazur, Ana 4030 4060 Online-Ressource 4085 ##0##=u http://nbn-resolving.de/http://hdl.handle.net/123456789/14244=x R 4204 \$dDissertation 4170 5550 {{Diabetes mellitus Typ 2}} 5550 {{Medizinische Versorgung}} 5550 {{Disease Management}} 7136 ##0##http://hdl.handle.net/123456789/14244
2022-11-14T09:24:59Z 2022-11-14T09:24:59Z 2022 doi:10.17170/kobra-202108274654 http://hdl.handle.net/123456789/14244 Promotionsstipendium Hochschule Fulda (Okt 2012- Mär 2016), Abschlussstipendium Universität Kassel (Apr-Sep 2019) ger Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Shared Decision Making Situationsanalyse Disease-Management-Programm Diabetes mellitus Typ 2 Versorgungsforschung 300 610 Verantwortung und Ambivalenz Dissertation Das Disease-Management-Programm (DMP) nach § 137f SGB V erzielt eine qualitätsvolle Versorgung von chronisch kranken Menschen, u. a. mit Typ-2-Diabetes, durch die z. B. diabetische Folgeschäden vermieden werden können. Die Patientenpartizipation an Therapieentscheidungen im Sinne des Konzepts shared decision making (SDM) soll im DMP dazu beitragen, dass Patienten Behandlungsmöglichkeiten besser einschätzen und gemeinsam mit behandelnden Ärzten Therapieziele setzen können. Die Basis dafür sollen neben evidenzbasierten Informationen auch die Präferenzen und Bedürfnisse der Patienten bilden. Konkrete Maßnahmen, die shared decision making in der Versorgungsroutine fördern, wie Entscheidungshilfe oder Trainings für Ärzte und Patienten, finden im Gegensatz zu anderen Versorgungsprozessen noch keine gesetzliche Verankerung im DMP. Die bereits existierenden DMP-Versorgungsstrukturen lassen die Unterstützung von SDM im DMP allerdings nicht eindeutig erkennen. Mit der Frage nach den Chancen und Grenzen eines Einsatzes von shared decision making in der DMP-Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 beschäftigt sich die vorliegende Studie. Dafür wurde die Situation der Behandlungsentscheidung mit dem methodischen Ansatz der Situationsanalyse (SA) untersucht, wobei die Gestaltung von Entscheidungsprozessen im Hinblick auf die Versorgungsstrukturen im Mittelpunkt der Auswertungsarbeit stand. Als empirische Basis dienten die teilnehmenden Beobachtungen von Konsultationen in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Hessen sowie die im Anschluss geführten Interviews mit an den Beobachtungen teilnehmenden Ärzten und Patienten. Aufgrund der Relevanz der Perspektive der DMP-Vertragspartner im Studiendesign wurden darüber hinaus auch Krankenkassen und die kassenärztliche Vereinigung in Hessen zum Thema DMP und shared decision making befragt. Entscheidungen lassen sich in der untersuchten DMP-Versorgung aufgrund unterschiedlicher Verständnisse von Verantwortung gestalten. Diese Verständnisse prägen die Situationsdefinition und weisen auf ambivalente Beziehungen zur DMP-Versorgung, zur Patientenpartizipation sowie zur Diabetestherapie. Dabei wird das Konzept shared decision making von den Akteuren als inexistent in der DMP-Versorgung wahrgenommen. Die Ergebnisse dieser Studie lassen Chancen und Grenzen von SDM bei der DMP-Versorgung von Menschen mit Typ-2-Diabetes erkennen, die auf den Bedarf der Umsetzung des Entscheidungskonzepts als wahrnehmbare Regel und Ressource im DMP hinweisen. open access Mazur, Ana 2021-08-25 VI, 390, xiii Seiten Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften Bode, Ingo (Prof. Dr.) Greß, Stefan (Prof. Dr.) Diabetes mellitus Typ 2 Medizinische Versorgung Disease Management Shared Decision Making und Disease-Management-Programm bei der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2. Eine Situationsanalyse publishedVersion false true
Die folgenden Lizenzbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden: