Datum
2023Autor
Englisch, FriedrichSchlagwort
150 Psychologie 330 Wirtschaft BiasKognitionMotivationGruppendynamikOrganisationskulturPsychologische DiagnostikPlanungsprozessEntscheidungsprozessFragebogenMetadata
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Dissertation
Biases im Planungsprozess
Biases im Planungsprozess
Entwicklung eines Fragebogens zur Diagnostik kognitiver, motivationaler und gruppendynamischer Biases im Kontext der Organisationskultur
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage nach der Relevanz und der Diagnostizierbarkeit kognitiver, motivationaler und gruppendynamischer Biases im Kontext organisationaler Planungsprozesse. Ziel der Arbeit war es, einen Fragebogen zu entwickeln, der die Anfälligkeit von Gruppen für derartige Biases erfasst und damit einen Indikator für die Qualität von Planungsprozessen darstellt.
Bezüglich des Problems der Diagnostizierbarkeit impliziter Biases zeigt sich in der Literatur, dass die Organisationskultur die Anfälligkeit für bestimmte Biases im Planungskontext beeinflusst. Dem daraus abgeleiteten Untersuchungsmodell nach sind kulturell geprägte Verhaltensweisen der Organisationsmitglieder ein geeigneter Prädiktor für die Qualität organisationaler Planungsprozesse, der über das Auftreten impliziter Biases mediiert wird. Auf Basis dieser Annahmen wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dem Ziel, das Risiko einer Organisation beziehungsweise Organisationseinheit für entscheidungsverzerrende Biases zu erfassen.
Die Items des Fragebogens beschreiben durch die Organisationskultur geprägte Verhaltensweisen in Planungsprozessen, die dieses Risiko potenziell erhöhen beziehungsweise verringern und von den betreffenden Organisationsmitgliedern selbst bewertet werden können. Empirisch wurde zunächst anhand von zwei Fallstudien die Relevanz der ausgewählten Biases und die Gebrauchstauglichkeit des Fragebogens argumentativ hergeleitet. Eine anschließende quantitative Expertenbefragung legte eine zufriedenstellende Inhaltsvalidität dar, indem eine Passung zwischen den Items und zugrundeliegenden Konstruktdefinitionen festgestellt wurde. Schließlich wurde eine Befragung von planungsverantwortlichen Mitarbeitern unterschiedlicher Organisationen durchgeführt. Hier zeigt sich bezüglich der Testgütekriterien eine zufriedenstellende Reliabilität sowie Kriteriumsvalidität, jedoch auch gewisse Einschränkungen, aus denen sich konkrete Ansätze zur Verbesserung ableiten ließen. Die Ergebnisse unterstreichen die besondere Bedeutung des Themas Heuristiken und Biases für organisationale Planungsprozesse und zeigen den bedeutsamen Einfluss der in diesem Zusammenhang bisher wenig berücksichtigten Organisationskultur. Der explorative Charakter der Arbeit geht mit einigen Limitationen einher, bezüglich derer konkrete Vorschläge zur weiteren Validierung der theoretischen Erkenntnisse und zur Weiterentwicklung des Fragebogens gemacht wurden.
Bezüglich des Problems der Diagnostizierbarkeit impliziter Biases zeigt sich in der Literatur, dass die Organisationskultur die Anfälligkeit für bestimmte Biases im Planungskontext beeinflusst. Dem daraus abgeleiteten Untersuchungsmodell nach sind kulturell geprägte Verhaltensweisen der Organisationsmitglieder ein geeigneter Prädiktor für die Qualität organisationaler Planungsprozesse, der über das Auftreten impliziter Biases mediiert wird. Auf Basis dieser Annahmen wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dem Ziel, das Risiko einer Organisation beziehungsweise Organisationseinheit für entscheidungsverzerrende Biases zu erfassen.
Die Items des Fragebogens beschreiben durch die Organisationskultur geprägte Verhaltensweisen in Planungsprozessen, die dieses Risiko potenziell erhöhen beziehungsweise verringern und von den betreffenden Organisationsmitgliedern selbst bewertet werden können. Empirisch wurde zunächst anhand von zwei Fallstudien die Relevanz der ausgewählten Biases und die Gebrauchstauglichkeit des Fragebogens argumentativ hergeleitet. Eine anschließende quantitative Expertenbefragung legte eine zufriedenstellende Inhaltsvalidität dar, indem eine Passung zwischen den Items und zugrundeliegenden Konstruktdefinitionen festgestellt wurde. Schließlich wurde eine Befragung von planungsverantwortlichen Mitarbeitern unterschiedlicher Organisationen durchgeführt. Hier zeigt sich bezüglich der Testgütekriterien eine zufriedenstellende Reliabilität sowie Kriteriumsvalidität, jedoch auch gewisse Einschränkungen, aus denen sich konkrete Ansätze zur Verbesserung ableiten ließen. Die Ergebnisse unterstreichen die besondere Bedeutung des Themas Heuristiken und Biases für organisationale Planungsprozesse und zeigen den bedeutsamen Einfluss der in diesem Zusammenhang bisher wenig berücksichtigten Organisationskultur. Der explorative Charakter der Arbeit geht mit einigen Limitationen einher, bezüglich derer konkrete Vorschläge zur weiteren Validierung der theoretischen Erkenntnisse und zur Weiterentwicklung des Fragebogens gemacht wurden.
Zitieren
@phdthesis{doi:10.17170/kobra-202403269876,
author={Englisch, Friedrich},
title={Biases im Planungsprozess},
school={Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Humanwissenschaften, Institut für Psychologie},
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