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dc.date.accessioned2024-10-04T05:38:11Z
dc.date.available2024-10-04T05:38:11Z
dc.date.issued2024
dc.identifierdoi:10.17170/kobra-2024093010893
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/123456789/16073
dc.descriptionDer Autor Hans Pazer hat unter seinem Geburtsnamen Sora Pazer bereits Publikationen veröffentlicht.ger
dc.language.isoger
dc.rightsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International*
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/*
dc.subjectFreikirchenger
dc.subjectSoziale Arbeitger
dc.subjectDiakonieger
dc.subjectSynergienger
dc.subjectZusammenarbeit im Sozialraumger
dc.subjectSchnittstellen und Potenzialeger
dc.subject.ddc200
dc.subject.ddc300
dc.titleGemeinsam für den Sozialraum: Synergien zwischen Sozialer Arbeit und Freikirchenger
dc.typeDissertation
dcterms.abstractDas Problem Die traditionelle Kirche sieht sich einer tiefgreifenden institutionellen Krise gegenüber, die durch diverse Skandale und anhaltende gesellschaftliche Kritik befeuert wird. Dies zeigt sich auch in den hohen Austrittszahlen, die im Jahr 2020 358.205 Menschen bei der katholischen Kirche und 280.000 Menschen bei der evangelischen Kirche betrafen. Dieser Trend scheint sich fortzusetzen, da Reformationsbemühungen – wie der Synodale Weg – vom Papst kritisiert werden. Gleichzeitig befindet sich die Gesellschaft im ständigen Krisenmodus. Die Aneinanderreihung gesellschaftlicher Krisen wie der Finanzkrise, der Flüchtlingskrise, der COVID-19-Pandemie, dem Ukrainekrieg, der Energiekrise und dem Krieg im Nahen Osten hat enormen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben. Die zunehmende gesellschaftliche Not erweitert die Zielgruppe der Sozialen Arbeit, die eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung gesellschaftlicher Krisen einnimmt. Dennoch bleibt die Profession der Sozialen Arbeit selbst nicht unberührt, sondern steht unter dem Ökonomisierungsdruck und vor weiteren Herausforderungen. Diese Krise hinterlässt ein spirituelles Vakuum, das zunehmend von neuen kirchlichen Bewegungen wie den Freikirchen gefüllt wird. Begonnen als Bewegung in Amerika, breiten sie sich durch eventähnliche Gottesdienste, dynamische Predigten und „familienähnliche“ Strukturen aus (EKD, 2021, S. 117). Der Dachverband „Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden“ in Deutschland verzeichnet ein kontinuierliches Wachstum an Mitgliedern und Gemeindegründungen. Während es im Jahr 2000 690 Pfingstgemeinden in Deutschland gab, stieg ihre Zahl bis 2022 auf 872 an. Gleichzeitig wuchs die Mitgliederzahl von 34.500 im Jahr 2000 auf 64.807 im Jahr 2022, was einen Anstieg um 87,85 % bedeutet. Dies verdeutlicht den Wandel der religiösen Landschaft in Deutschland. Zudem treten die Pfingstkirchen als neue soziale Akteure im Sozialraum auf. Forschungsfrage Angesichts der gesellschaftlichen Notlage und der enormen Wachstumsdynamik der pfingstlerischen Freikirchen stellt sich die Frage, inwiefern eine Zusammenarbeit zwischen Sozialer Arbeit und Freikirchen im Sozialraum sinnvoll ist. In diesem Zusammenhang stehen die Aspekte der Schnittstellen, Potenziale und Risiken einer solchen Zusammenarbeit im Fokus der Analyse. Methode Zur Erhebung wurden 20 qualitative, leitfadengestützte Interviews geführt. Unter den Interviewteilnehmern befinden sich 15 regelmäßige Gemeindemitglieder, die im sozialen Bereich tätig sind. Die weiteren 5 Interviewteilnehmer sind leitende Angestellte im Bereich der Freikirche und zählen als Experteninterviews. Untersucht wurden ausschließlich Gemeinden im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring wurden die Interviews ausgewertet. Die Kategorien wurden in Tabellen zusammengefasst und abstrahiert, wobei insbesondere Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vordergrund der Auswertung standen. Zentrale Ergebnisse Die Analyse zeigt deutlich, dass zwischen den Systemen ‚Freikirche‘ und ‚Soziale Arbeit‘ eine Vielzahl von Schnittstellen und Gemeinsamkeiten existieren, die eine Kooperation sinnvoll erscheinen lassen. Beide Bereiche haben erstens den Menschen im Fokus. Aufgrund ihrer Beziehungsorientierung nehmen sie die Probleme der Menschen wahr und versuchen aktiv, ihre Not zu lindern. Zudem besitzen Soziale Arbeit und Freikirchen zweitens eine ähnliche Wertebasis, die auch die Entstehungsgeschichte der Sozialen Arbeit verdeutlicht. Schließlich verfügen beide Systeme über drittens einen selbstlosen und gemeinnützigen Charakter. Dadurch fokussieren sie gesellschaftliche Randgruppen und möchten mit ihrer Hilfe die Welt zum Positiven verändern. Eine Zusammenarbeit birgt viele mögliche Potenziale. Sie führt zu: erstens größerer Effektivität und Effizienz, zweitens mehr Reichweite, drittens mehr personelle Ressourcen zur Umsetzung von Projekten, viertens mehr Ressourcen für intensive pädagogische Arbeit, fünftens zunehmender Angebotsvielfalt für die Adressaten und sechstens Synergieeffekten zwischen Freikirche und Sozialer Arbeit. Die Adressatenorientierung ist wichtig, um ein Gleichgewicht zwischen den Partnern der Zusammenarbeit zu schaffen. Den Potenzialen stehen auch Gefahren gegenüber: erstens Wertekonflikte, zweitens Machtkonflikte, drittens die theologisch-geistige Komponente der Hilfe, viertens Hemmschwellen für Andersgläubige und fünftens Ausnutzung des freikirchlichen Personals. Interpretation und Handlungsempfehlung Um die größtmöglichen Vorteile einer Zusammenarbeit zu erzielen, erscheint es sinnvoll, im Format eines „Projekts“ ein gemeinsames Vorhaben im Sozialraum umzusetzen. Dabei kann die interprofessionelle Zusammenarbeit sich am Elberfelder-Modell orientieren und so eine Vernetzung zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Fachkräften schaffen. Klare Regeln sowie regelmäßige Reflexionstreffen unterstützen die Zusammenarbeit. Insbesondere im Bereich der Obdachlosenhilfe können im Sozialraum kurzfristig gemeinsame Projekte initiiert werden.ger
dcterms.abstractThe Problem The traditional church is facing a profound crisis. Owing to numerous scandals and persistent criticism, the reputation of the church has significantly deteriorated in recent years. This is also reflected in the annual resignation figures: in 2020, 358,205 people left the Catholic Church, and 280,000 left the Protestant Church. This trend appears to be continuing as reform efforts, such as the Synodal Way, are being criticized by the Pope. At the same time, society is in a constant state of crisis. The accumulation of societal challenges, such as the financial crisis, refugee crisis, COVID-19 pandemic, Ukraine war, energy crisis, and the war in the Middle East, has had a tremendous impact on social life. The increasing social hardship expands the target group for social work, which plays a key role in addressing social crises. However, the profession itself is not immune to these crises; it is under pressure to economize and faces further challenges. Within these crises, a spiritual vacuum is being filled by a new form of church: the Pentecostal churches. Originating as a movement in America, they are spreading through event-like worship services, dynamic preaching, and "family-like" structures (EKD 2021: 117). The umbrella organization "Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden" in Germany reports continuous growth in members and new church plants. The number of Pentecostal congregations in Germany grew from 450 in 2000 to 872 in 2022, while membership increased from 34,500 to 64,807 during the same period, representing an 87.85% increase. This clearly shows that the religious landscape in Germany is changing, with Pentecostal churches emerging as new social actors in the community. Research Question Given the social emergency and the rapid growth of Pentecostal free churches, the question arises as to what extent cooperation between social work and free churches makes sense. The study focuses on three aspects: interfaces, potentials, and risks. Method The survey involved 20 qualitative, guideline-based interviews. Of these, 15 interviewees are regular church members who work in the social sector, and the remaining 5 are executives within the free church, who were interviewed as experts. Only congregations in the Federation “Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden” were examined. Using qualitative content analysis according to Mayring, the interviews were evaluated, with the categories summarized and abstracted in tables. The analysis focused particularly on commonalities and differences. Key Findings The study concludes that the two systems, 'free church' and 'social work,' have many interfaces and commonalities. Both areas (1) place the human being at the center of their efforts. Due to their relational orientation, they perceive people's problems and actively try to alleviate their distress. Additionally, social work and free churches share (2) a similar value base, which also reflects the historical roots of social work. Finally, both systems have a (3) selfless and charitable character, focusing on marginalized groups in society and ultimately aiming to improve the world through their support. Cooperation offers many potential benefits: (1) greater effectiveness and efficiency, (2) increased reach, (3) more personnel resources for project implementation, (4) more resources for intensive pedagogical work, (5) a broader range of services for the target audience, and (6) synergy effects between the free church and social work. Finally, maintaining an addressee orientation is crucial to achieving a balance between the cooperation partners. However, these potentials are also accompanied by risks: (1) value conflicts, (2) power conflicts, (3) the theological-spiritual component of assistance, (4) barriers for people of other faiths, and (5) the potential exploitation of free church personnel. Interpretation and Recommendations for Action To maximize the benefits of cooperation, it makes sense to implement a joint project in the social space in a 'project' format. Interprofessional collaboration could be based on the Elberfeld model, thereby creating a network between volunteers and full-time professionals. Additionally, establishing clear rules and holding regular reflection meetings would support effective cooperation. Particularly in assistance for the homeless, collaboration can be initiated quickly and flexibly within the community.eng
dcterms.accessRightsopen access
dcterms.creatorPazer, Hans
dcterms.dateAccepted2024-07-11
dcterms.extentXI, 402, 1, 1, 4, 34 Seiten
dc.contributor.corporatenameKassel, Universität Kassel, Fachbereich Geistes- und Kulturwissenschaften
dc.contributor.refereeSchurian-Bremecker, Christiane (Prof. Dr.)
dc.contributor.refereeFreudenberger-Lötz, Petra (Prof. Dr.)
dc.subject.swdFreikircheger
dc.subject.swdSozialarbeitger
dc.subject.swdDiakonieger
dc.subject.swdSozialraumger
dc.subject.swdSynergieger
dc.title.subtitleEine qualitative Analyse von Schnittstellen, Potenzialen und Risiken einer möglichen Zusammenarbeit im Sozialraumger
dc.type.versionpublishedVersion
kup.iskupfalse
ubks.epflichttrue


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