Date
2016-06-15Author
Froh, AngelikaSubject
700 Arts and recreation Body ArtKörperPostmodernePiaget, JeanGenerationJahrgangGeschichte 1961-1981, xTechnoHirst, DamienMargolles, TeresaWhiteread, RachelMetadata
Show full item record
Dissertation
BodyArt-X- "Einkörperung" und "Entkörperung" als ästhetische Prinzipien postmoderner Grenzgänge
Abstract
Der Körper in der Kunst ist grundsätzlich eine Darstellung der Rebellion. Die Body-Art der 1990er unterscheidet sich in ihren spezifischen Erscheinungsformen deutlich von der Happening- und Performancekunst ihrer Vorläuferbewegung in den siebziger Jahren (Manifest Body Art 1974, François Pluchart 1937-1988). Mit dem Titel BodyArt-X- erfolgt ein Hinweis auf die Betrachtung einer abgrenzbaren Künstlergeneration, die in ihren zwiespältigen Selbstkonstruktionen die zunehmenden medialen Einflüsse dokumentiert. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Analyse steht die Körperkunst der neunziger Jahre und deren eigene ästhetische Formensprache. Die Polymorphie der permanenten Umgestaltung wird mit der unbekannten Variable –X- im Titel zum Ausdruck gebracht.
Die wissenschaftliche Grundlage bilden die Negation und die beginnende Entmaterialisierung innerhalb der Moderne und Postmoderne.
Die wissenschaftliche Grundlage bilden die Negation und die beginnende Entmaterialisierung innerhalb der Moderne und Postmoderne.
Angeregt durch den philosophischen Diskurs postmoderner Medientheoretiker (Virilio, Baudrillard) wird die körperliche Erscheinung in der Kunst als Beweisobjekt für soziokulturelle Veränderungsprozesse verstanden. Im Fokus steht die anhaltende Vernachlässigung des natürlichen Körpers bedingt durch die elektronischen Entwicklungsschübe. Künstlerische Grenzszenarien unterstreichen die Auseinandersetzung der Kunst mit dem weitgehend virtuell geprägten Körperbewusstsein der postmodernen Gesellschaft. Die Technokultur wird zum Ausgangspunkt für die Charakterisierung eines kultartigen Körperverständnisses. Eine genaue Betrachtung der Musik- und Eventkultur der Neunziger überprüft die Neubewertung des Körpers in der Kunstszene. Im Hinblick auf Virilios Ästhetik des Verschwindens (1986) wird der Körper in der Kunst der Generation –X- zunehmend als Grenzwesen verstanden.
Ergänzend entwickelt sich eine Theoriestruktur, die die zeitgenössischen Subjektkonzepte unter dem Aspekt des ästhetischen Wandels untersucht. Ein wesentlicher Gesichtspunkt, der die Prinzipien Einkörperung und Entkörperung wissenschaftlich manifestiert, ist die Bezugnahme auf die Erkenntnistheorie des Schweizer Epistemologen Jean Piaget (1896-1980). Seine Äquilibrationstheorie beschreibt, wie sich durch die Konfrontation mit strukturellen Veränderungen neue Ungleichgewichte für das Subjekt und dessen Identitätsbildung ergeben. Die Körperparadoxien der gegenwärtigen Body-Art werden anhand der kognitiven Phänomene Assimilation (Einkörperung) und Akkomodation (Entkörperung) erläutert.
Am Ende steht die Veranschaulichung einer Grenzästhetik, die die (künstlerische) Identitätsbildung als fortlaufenden Prozess versteht, der den stetigen strukturellen Umformungen unterliegt.
Am Ende steht die Veranschaulichung einer Grenzästhetik, die die (künstlerische) Identitätsbildung als fortlaufenden Prozess versteht, der den stetigen strukturellen Umformungen unterliegt.
Citation
@phdthesis{urn:nbn:de:hebis:34-2016061550430,
author={Froh, Angelika},
title={BodyArt-X- "Einkörperung" und "Entkörperung" als ästhetische Prinzipien postmoderner Grenzgänge},
school={Kassel, Universität Kassel, Kunsthochschule},
month={06},
year={2016}
}
0500 Oax 0501 Text $btxt$2rdacontent 0502 Computermedien $bc$2rdacarrier 1100 2016$n2016 1500 1/ger 2050 ##0##urn:nbn:de:hebis:34-2016061550430 3000 Froh, Angelika 4000 BodyArt-X- "Einkörperung" und "Entkörperung" als ästhetische Prinzipien postmoderner Grenzgänge / Froh, Angelika 4030 4060 Online-Ressource 4085 ##0##=u http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:34-2016061550430=x R 4204 \$dDissertation 4170 5550 {{Body Art}} 5550 {{Körper}} 5550 {{Postmoderne}} 5550 {{Piaget, Jean}} 5550 {{Generation}} 5550 {{Jahrgang}} 5550 {{Geschichte 1961-1981, x}} 5550 {{Techno}} 5550 {{Hirst, Damien}} 5550 {{Margolles, Teresa}} 5550 {{Whiteread, Rachel}} 7136 ##0##urn:nbn:de:hebis:34-2016061550430
2016-06-15T10:13:09Z 2016-06-15T10:13:09Z 2016-06-15 urn:nbn:de:hebis:34-2016061550430 http://hdl.handle.net/123456789/2016061550430 ger Urheberrechtlich geschützt https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/ Body Art Körper Ästhetische Theorie Postmoderne Piaget, Jean Generation X Techno Hirst, Damien Margolles, Theresa Whiteread, Rachel 700 BodyArt-X- "Einkörperung" und "Entkörperung" als ästhetische Prinzipien postmoderner Grenzgänge Dissertation Der Körper in der Kunst ist grundsätzlich eine Darstellung der Rebellion. Die Body-Art der 1990er unterscheidet sich in ihren spezifischen Erscheinungsformen deutlich von der Happening- und Performancekunst ihrer Vorläuferbewegung in den siebziger Jahren (Manifest Body Art 1974, François Pluchart 1937-1988). Mit dem Titel BodyArt-X- erfolgt ein Hinweis auf die Betrachtung einer abgrenzbaren Künstlergeneration, die in ihren zwiespältigen Selbstkonstruktionen die zunehmenden medialen Einflüsse dokumentiert. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Analyse steht die Körperkunst der neunziger Jahre und deren eigene ästhetische Formensprache. Die Polymorphie der permanenten Umgestaltung wird mit der unbekannten Variable –X- im Titel zum Ausdruck gebracht. Die wissenschaftliche Grundlage bilden die Negation und die beginnende Entmaterialisierung innerhalb der Moderne und Postmoderne. Angeregt durch den philosophischen Diskurs postmoderner Medientheoretiker (Virilio, Baudrillard) wird die körperliche Erscheinung in der Kunst als Beweisobjekt für soziokulturelle Veränderungsprozesse verstanden. Im Fokus steht die anhaltende Vernachlässigung des natürlichen Körpers bedingt durch die elektronischen Entwicklungsschübe. Künstlerische Grenzszenarien unterstreichen die Auseinandersetzung der Kunst mit dem weitgehend virtuell geprägten Körperbewusstsein der postmodernen Gesellschaft. Die Technokultur wird zum Ausgangspunkt für die Charakterisierung eines kultartigen Körperverständnisses. Eine genaue Betrachtung der Musik- und Eventkultur der Neunziger überprüft die Neubewertung des Körpers in der Kunstszene. Im Hinblick auf Virilios Ästhetik des Verschwindens (1986) wird der Körper in der Kunst der Generation –X- zunehmend als Grenzwesen verstanden. Ergänzend entwickelt sich eine Theoriestruktur, die die zeitgenössischen Subjektkonzepte unter dem Aspekt des ästhetischen Wandels untersucht. Ein wesentlicher Gesichtspunkt, der die Prinzipien Einkörperung und Entkörperung wissenschaftlich manifestiert, ist die Bezugnahme auf die Erkenntnistheorie des Schweizer Epistemologen Jean Piaget (1896-1980). Seine Äquilibrationstheorie beschreibt, wie sich durch die Konfrontation mit strukturellen Veränderungen neue Ungleichgewichte für das Subjekt und dessen Identitätsbildung ergeben. Die Körperparadoxien der gegenwärtigen Body-Art werden anhand der kognitiven Phänomene Assimilation (Einkörperung) und Akkomodation (Entkörperung) erläutert. Am Ende steht die Veranschaulichung einer Grenzästhetik, die die (künstlerische) Identitätsbildung als fortlaufenden Prozess versteht, der den stetigen strukturellen Umformungen unterliegt. open access Froh, Angelika Kassel, Universität Kassel, Kunsthochschule Hemken, Kai-Uwe (Prof. Dr.) Huber, Gabriele (PD Dr.) Body Art Körper Postmoderne Piaget, Jean Generation Jahrgang Geschichte 1961-1981, x Techno Hirst, Damien Margolles, Teresa Whiteread, Rachel 2010-06-23
The following license files are associated with this item:
Urheberrechtlich geschützt