Energieeffizienz im Kontext unternehmerischer Klimaschutzstrategien : Verringerung von Informationsdefiziten und Miteinbezug industrieller Wertschöpfungsketten

In dieser Dissertation wird untersucht, inwiefern Analysen von Energieeffizienzdaten dazu geeignet sind, um anwenderseitige Informationsdefizite zu verringern. Im Zuge einer Bewertung unterschiedlicher Datenbanken wird der Datensatz der Industrial Assessment Centers als geeignete Datengrundlage identifiziert und anschließend aufbereitet und analysiert. Es wird eine Vorgehensweise erarbeitet, die es erlaubt, technische, wirtschaftliche und praktische Potenziale hinsichtlich der Verringerung des Endenergiebedarfs für Einzelmaßnahmen, technologiebezogene Anwendungsbereiche und Unternehmen unterschiedlicher Branchen zu ermitteln. So beträgt das mittlere technische Potenzial für die gesamte Stichprobe an Unternehmen 12,8 %. Die Methode des Benchmarkings wird genutzt, um potenzialbezogene Minderungsziele zu bestimmen. Als Klimaschutzvorreiter werden Unternehmen definiert, die zu den besten fünf Prozent ihrer Klasse gehören. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit eine neuartige Bilanzierungsmethode in Form des Säulenmodells weiterentwickelt. Das Modell kann dazu genutzt werden, Insetting-Maßnahmen als Klimaschutzanstrengungen transparent auszuweisen. Die Anwendung des Säulenmodells wird am Beispiel einer vereinfachten Lieferkette verdeutlicht. Die Methode wird zudem in einen in dieser Dissertation erarbeiteten organisatorischen Rahmen implementiert. Dieser kann für die kooperative Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen herangezogen werden. Auf Basis der Erkenntnisse wird ein datengestütztes Simulationstool entwickelt. Der aufbereitete Energieeffizienzdatensatz wird um weitere Klimaschutzmaßnahmen ergänzt und für die Simulation branchenspezifischer Maßnahmenpakete genutzt. Aufgrund weniger unternehmensbezogener Angaben können richtungsweisende Klimaschutzstrategien simuliert werden, deren Auswirkungen sowohl in Bezug auf Emissionen als auch monetär ersichtlich sind.