Soziale Ungleichheiten nach Studienabschluss?
Wie sich die Bildungsherkunft auf weitere Bildungsübergänge und den erfolgreichen Berufseinstieg von Hochschulabsolventen auswirkt
Wie sich die Bildungsherkunft auf weitere Bildungsübergänge und den erfolgreichen Berufseinstieg von Hochschulabsolventen auswirkt
Die soziale Herkunft gilt in Deutschland als starker Prädiktor des Bildungserfolgs. Deutliche Disparitäten zugunsten von Schüler/innen mit hohem sozioökonomischen Status bestehen nicht nur auf dem Weg zum Hochschulstudium, sondern zeichnen sich auch bei hochschulischen Bildungsübergängen ab – vom Bachelor- ins Masterstudium und vom Masterstudium in die Promotion. Die soziale Binnendifferenzierung der Hochschulbildung kann sich in Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt manifestieren. Bisherige Untersuchungen betrachten vor allem objektive Merkmale (Biographien, Leistungen, Humankapital) als Mechanismen sozialer Ungleichheiten bei Bildungsübergängen und beim Berufseinstieg von Absolvent/innen. Handlungstheoretische Abwägungen (Kosten-, Nutzen- und Erfolgserwartungen) wurden bisher überwiegend nicht spezifisch für die Entscheidung zwischen Berufseinstieg und weiteren Studienphasen, sondern nur anhand objektiver Merkmale oder anhand der entsprechenden Abwägungen bei Studienbeginn modelliert. Die Studie Soziale Ungleichheit und Diversity bei Übergängen in weiterführende Studiengänge und in den Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen setzt an dieser Forschungslücke an und versucht zu klären, ob und warum die soziale Herkunft die Masteraufnahme, die Promotionsaufnahme und den Berufserfolg von Hochschulabsolvent/innen beeinflusst. Neben Biographien und Leistungsmerkmalen werden Abwägungen bezüglich der Kosten, des Nutzens und der Erfolgswahrscheinlichkeit als Mechanismen sozialer Ungleichheiten bei der Aufnahme weiterer Studienphasen betrachtet. Zudem wird untersucht, wie herkunftsspezifische Abwägungen durch herkunftsspezifische soziale Unterstützungen zustande kommen: In höheren Herkunftsgruppen sollten mehr finanzielle und fachliche Unterstützungen zu erwarten sein, wodurch die eingeschätzten Kosten einer weiteren Studienphase sinken und ihre Erfolgschancen steigen. In Bezug auf den Berufserfolg wird ebenfalls geprüft, ob Absolvent/innen beim Berufseinstieg durch verschiedene Netzwerke sozial selektiv unterstützt werden und dadurch höhere Arbeitsmarkterträge erzielen.
@unpublished{doi:10.17170/kobra-202011032055, author ={Neumeyer, Sebastian and Alesi, Bettina}, title ={Soziale Ungleichheiten nach Studienabschluss?}, keywords ={370 and Deutschland and Hochschulbildung and Bachelor and Master and Doktorgrad and Arbeitsmarkt and Berufserfolg and Soziale Herkunft and Handlungstheorie}, copyright ={https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/}, language ={de}, year ={2018} }