Teil eines Buches
Grammatik und Kulturgeschichte. Die raison graphique am Beispiel der Epistemik
Abstract
Indem sie in ihrem Begleitbrief zur Tagungseinladung zwei mögliche Lesarten des Themas „Grammatik und Kulturgeschichte“ formulieren, deuten Andreas Gardt, Ulrike Haß-Zumkehr und Thorsten Roelcke sogleich eine Fülle von theoretischen und methodologischen Problemen an: Wenn die Grammatikographie keine positivistische „Faktenwissenschaft“ ist, die die grammatischen Spezifika einfach vorfindet und dann hinschreibt, sondern wenn sie ihren Gegenstand konstruiert, dann müssen diese Konstruktionen nach irgendwelchen Kriterien verlaufen, d.h. es muß irgendeinen Grund geben, warum in einem jeweiligen Falle gerade diese und nicht irgendeine andere Grammatik geschrieben wird. Diese Kriterien können nur entweder biologisch-anthropologisch bedingt (und damit mehr oder weniger Konstanten) oder aber kulturell bedingt sein. Falls letzteres zutrifft, müßten sich doch Einflüsse kultureller [...] Entwicklung auf die Grammatikschreibung aufzeigen lassen. Von der Perspektive der Grammatik (also nicht der Grammatikschreibung) aus betrachtet würde die Frage lauten: Wo und wie spiegelt sich Kulturelles in der Grammatik? Daß sich Kulturelles im Wortschatz spiegelt, ist eine Binsenweisheit, aber in der Grammatik...?
Citation
In: Gardt, Andreas; Roelcke, Thorsten D.; Haß-Zumkehr, Ulrike (Hrsg.): Sprachgeschichte als Kulturgeschichte. De Gruyter: Berlin 1999, S. 171-223; DOI 10.1515/9783110807806, ISBN 978-3-11-016373-5 (Hardcover), ISBN 978-3-11-080780-6 (ebook)Citation
@inbook{doi:10.17170/kobra-202102113196,
author={Ágel, Vilmos},
title={Grammatik und Kulturgeschichte. Die raison graphique am Beispiel der Epistemik},
pages={171-223},
publisher={De Gruyter},
year={1999}
}
0500 Oax 0501 Text $btxt$2rdacontent 0502 Computermedien $bc$2rdacarrier 1100 1999$n1999 1500 1/ger 2050 ##0##http://hdl.handle.net/123456789/12617 3000 Ágel, Vilmos 4000 Grammatik und Kulturgeschichte. Die raison graphique am Beispiel der Epistemik / Ágel, Vilmos 4030 4060 Online-Ressource 4085 ##0##=u http://nbn-resolving.de/http://hdl.handle.net/123456789/12617=x R 4204 \$dTeil eines Buches 4170 5550 {{Grammatiktheorie}} 5550 {{Sprachpflege}} 5550 {{Soziale Konstruktion}} 7136 ##0##http://hdl.handle.net/123456789/12617
2021-03-11T13:31:50Z 2021-03-11T13:31:50Z 1999 doi:10.17170/kobra-202102113196 http://hdl.handle.net/123456789/12617 ger De Gruyter Urheberrechtlich geschützt https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/ 430 Grammatik und Kulturgeschichte. Die raison graphique am Beispiel der Epistemik Teil eines Buches Indem sie in ihrem Begleitbrief zur Tagungseinladung zwei mögliche Lesarten des Themas „Grammatik und Kulturgeschichte“ formulieren, deuten Andreas Gardt, Ulrike Haß-Zumkehr und Thorsten Roelcke sogleich eine Fülle von theoretischen und methodologischen Problemen an: Wenn die Grammatikographie keine positivistische „Faktenwissenschaft“ ist, die die grammatischen Spezifika einfach vorfindet und dann hinschreibt, sondern wenn sie ihren Gegenstand konstruiert, dann müssen diese Konstruktionen nach irgendwelchen Kriterien verlaufen, d.h. es muß irgendeinen Grund geben, warum in einem jeweiligen Falle gerade diese und nicht irgendeine andere Grammatik geschrieben wird. Diese Kriterien können nur entweder biologisch-anthropologisch bedingt (und damit mehr oder weniger Konstanten) oder aber kulturell bedingt sein. Falls letzteres zutrifft, müßten sich doch Einflüsse kultureller [...] Entwicklung auf die Grammatikschreibung aufzeigen lassen. Von der Perspektive der Grammatik (also nicht der Grammatikschreibung) aus betrachtet würde die Frage lauten: Wo und wie spiegelt sich Kulturelles in der Grammatik? Daß sich Kulturelles im Wortschatz spiegelt, ist eine Binsenweisheit, aber in der Grammatik...? open access Ágel, Vilmos Berlin New York doi:10.1515/9783110807806.171 Grammatiktheorie Sprachpflege Soziale Konstruktion publishedVersion Sprachgeschichte als Kulturgeschichte Gardt, Andreas Roelcke, Thorsten D. Haß-Zumkehr, Ulrike DOI 10.1515/9783110807806 ISBN 978-3-11-016373-5 (Hardcover) ISBN 978-3-11-080780-6 (ebook) 171-223 Studia Linguistica Germanica ;; 54 false
The following license files are associated with this item:
:Urheberrechtlich geschützt