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dc.date.accessioned2021-06-01T13:43:01Z
dc.date.available2021-06-01T13:43:01Z
dc.date.issued2004
dc.identifierdoi:10.17170/kobra-202104273743
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/123456789/12892
dc.language.isogerger
dc.publisherMax Niemeyer Verlag
dc.rightsUrheberrechtlich geschützt
dc.rights.urihttps://rightsstatements.org/page/InC/1.0/
dc.subject.ddc460
dc.titlePaarstrukturen des Typs moros e moras als pragmatisches Verfahren in altspanischen Textenger
dc.typeTeil eines Buches
dcterms.abstractIn Hans-Jörg Neuschäfers Übersetzung des "Cantar de mio Cid" findet sich nach Ansicht des Rezensenten K[urt] B[aldinger] (1965: 602) ein „amüsantes Detail“ bei der Übersetzung von (V. 16b-17): "Exiénlo ver mugieres e varones, / burgeses e burgesas por las finiestras son." Neuschäfer übersetzt: „Aus den Häusern kamen, ihn zu sehen, Frauen und Männer; Bürgerinnen und Bürger sind an den Fenstern“. Die Umkehrung von burgeses e burgesas zu „Bürgerinnen und Bürger“ kommentiert der Rezensent mit der Frage „Warum so höflich?". Diese scheinbare Arabeske einer Übersetzungskritik enthält in nuce zentrale Fragestellungen, die Paarstrukturen des Typs „burgeses e burgesas“ oder „moros e moras“ als semantisches und pragmatisches Verfahren aufwerfen. So sind Doppelungen wie Bürgerinnen und Bürger heutigen Lesern des „Cantar de mio Cid“ aus modernen Texten geläufig, wo geschlechtsparitätische Formulierungen wie Studentinnen und Studenten durch explizite Nennung beider Geschlechter eine gleichberechtigte Präsenz von Frauen und Männern signalisieren sollen. Die in solchen Paarstrukturen ebenfalls wirksame Norm höflichen Verhaltens gegenüber Frauen („Ladies first“) bewog den Übersetzer wohl zu der Variante „Bürgerinnen und Bürger“. Die so mit der Paarstruktur verbundenen Konzepte von Höflichkeit und Gleichberechtigung sind jedoch historische Normen, deren Gültigkeit für frühere Kulturgemeinschaften keinesfalls vorausgesetzt werden darf. Sexusdifferenzierende Paarstrukturen des Typs „moros e moras“ können in mittelalterlichen Texten Funktionen erfüllen, die stark von der Alterität mittelalterlicher Traditionen und Lebensformen geprägt sind. In Annäherung an diese Traditionen soll daher durch linguistisch-philologische Textinterpretationen präzisiert werden, in welchen Kontexten und mit welcher pragmatischen Profilierung Paarstrukturen eingesetzt werden und inwiefern ihre rhetorischen Wirkungen nicht nur durch den situativen Kontext, sondern auch durch die kulturellen Traditionen der Texte bedingt sind. Am Beispiel von Paarstrukturen im „Cantar de mio Cid“ und in den „Milagros de Nuestra Señora Gonzalos de Berceo“ werden Paarstrukturen des Typs „moros e moras“ als ein semantisch-pragmatisches Verfahren analysiert, in dessen Strukturen, Funktionen und Traditionen grundlegende Fragestellungen der historischen Semantik und Pragmatik aufscheinen.ger
dcterms.accessRightsopen access
dcterms.creatorSchrott, Angela
dc.publisher.placeTübingen
dc.relation.doidoi:10.1515/9783110928341.181
dc.subject.swdRomanische Sprachenger
dc.subject.swdHistorische Pragmatikger
dc.subject.swdHistorische Semantikger
dc.subject.swdGeschlechtergerechte Spracheger
dc.subject.swdHöflichkeitger
dc.type.versionpublishedVersion
dcterms.source.collectionHistorische Semantik in den romanischen Sprachenger
dcterms.source.editorLebsanft, Franz
dcterms.source.editorGleßgen, Martin-Dietrich
dcterms.source.identifierdoi:10.1515/9783110928341
dcterms.source.identifiereisbn:978-3-11-092834-1
dcterms.source.identifierisbn:978-3-484-30483-3
dcterms.source.pageinfo181-192
dcterms.source.seriesLinguistische Arbeiten ;; 483ger
kup.iskupfalse


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