Datum
2022-08Schlagwort
320 Politikwissenschaft DeutschlandLangzeitbetreuungDemographieArbeitskräftemangelArbeitsmarktMetadata
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Working paper
Langzeitpflege in Deutschland
Langzeitpflege in Deutschland
Zwischen Tradition und Erneuerung
Zusammenfassung
Deutschland ist eine der am schnellsten alternden Gesellschaften der Welt. Bereits im Jahr 2020 waren 24,1 Millionen Deutsche 60 Jahre oder älter (Statistisches Bundesamt 2022) und es wird prognostiziert, dass diese Gruppe bis 2030 auf 30 Millionen anwachsen könnte. Allein die Bevölkerung ab 80 Jahren wird sich im gleichen Zeitraum von 5,4 Millionen auf rund 10,5 Millionen verdoppeln. Im Jahr 2050 könnten in der Bundesrepublik somit fast doppelt so viele Ältere Menschen wie Kinder und Jugendliche leben (Statistisches Bundesamt 2019: 26, 56). Der demographische Wandel hin zu einer „aging society“ fordert die Bundesrepublik nicht zuletzt im Bereich der Langzeitpflege heraus. Auch wenn viele Menschen bis ins hohe Alter noch fit und aktiv sind, steigt die Wahrscheinlichkeit von Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen, die profes-sionelle Pflege und Unterstützung erfordern. So galten Ende 2020 rund 4,6 Millionen überwiegend ältere Menschen hierzulande als pflegebedürftig (BMG 2021b: 1). Die Zunahme der älteren Bevölkerung wird diese Zahl in den kommenden Jahrzehnten weiterhin ansteigen lassen. Dadurch wird sich auch die Nachfrage nach Pflegediensten und -heimen entsprechend erhöhen. Schon heute zählt die Langzeitpflege zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen in Deutschland.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet der vorliegende Beitrag den Teilarbeitsmarkt der Langzeitpflege und fragt sich, weswegen die Altenpflege in Deutschland so wenig attraktiv erscheint und wie eine (weitere) Aufwertung des Berufs gelingen könnte. Dabei richtet sich unser Augenmerk neben der aktuellen Lage auch auf die Entwicklungsgeschichte des Altenpflegeberufs, die in Form von strukturellen Pfadabhängigkeiten bis heute die Beschäftigungsbedingungen und Arbeitsbeziehungen in der Branche beeinflusst. Entsprechend ist der Beitrag in drei Teile gegliedert: zunächst diskutieren wir den Aufbau des Systems Langzeitpflege (Abschnitt 2) und die zentralen Strukturprobleme (Abschnitt 3) der deutschen Langzeitpflege. Anschließend werden die aktuellen Beschäftigungsstrukturen und Arbeitsbedingungen in der Branche vorgestellt (Abschnitt 4), gefolgt von einer Diskussion der jüngsten staatlichen Maßnahmen zur Aufwertung des Altenpflegeberufs (Abschnitt 5). Der letzte Abschnitt (6) schließt mit einem Ausblick ab.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet der vorliegende Beitrag den Teilarbeitsmarkt der Langzeitpflege und fragt sich, weswegen die Altenpflege in Deutschland so wenig attraktiv erscheint und wie eine (weitere) Aufwertung des Berufs gelingen könnte. Dabei richtet sich unser Augenmerk neben der aktuellen Lage auch auf die Entwicklungsgeschichte des Altenpflegeberufs, die in Form von strukturellen Pfadabhängigkeiten bis heute die Beschäftigungsbedingungen und Arbeitsbeziehungen in der Branche beeinflusst. Entsprechend ist der Beitrag in drei Teile gegliedert: zunächst diskutieren wir den Aufbau des Systems Langzeitpflege (Abschnitt 2) und die zentralen Strukturprobleme (Abschnitt 3) der deutschen Langzeitpflege. Anschließend werden die aktuellen Beschäftigungsstrukturen und Arbeitsbedingungen in der Branche vorgestellt (Abschnitt 4), gefolgt von einer Diskussion der jüngsten staatlichen Maßnahmen zur Aufwertung des Altenpflegeberufs (Abschnitt 5). Der letzte Abschnitt (6) schließt mit einem Ausblick ab.
Sammlung(en)
i3 - Kasseler Diskussionspapiere : Ideen, Interessen und Institutionen im Wandel (Fachgebiet Politisches System der BRD - Staatlichkeit im Wandel)Zitieren
@unpublished{doi:10.17170/kobra-202210136979,
author={Schroeder, Wolfgang and Inkinen, Saara},
title={Langzeitpflege in Deutschland},
year={2022}
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2022-10-13T10:55:32Z 2022-10-13T10:55:32Z 2022-08 doi:10.17170/kobra-202210136979 http://hdl.handle.net/123456789/14188 ger Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/ Pflege Altenpflege 320 Langzeitpflege in Deutschland Working paper Deutschland ist eine der am schnellsten alternden Gesellschaften der Welt. Bereits im Jahr 2020 waren 24,1 Millionen Deutsche 60 Jahre oder älter (Statistisches Bundesamt 2022) und es wird prognostiziert, dass diese Gruppe bis 2030 auf 30 Millionen anwachsen könnte. Allein die Bevölkerung ab 80 Jahren wird sich im gleichen Zeitraum von 5,4 Millionen auf rund 10,5 Millionen verdoppeln. Im Jahr 2050 könnten in der Bundesrepublik somit fast doppelt so viele Ältere Menschen wie Kinder und Jugendliche leben (Statistisches Bundesamt 2019: 26, 56). Der demographische Wandel hin zu einer „aging society“ fordert die Bundesrepublik nicht zuletzt im Bereich der Langzeitpflege heraus. Auch wenn viele Menschen bis ins hohe Alter noch fit und aktiv sind, steigt die Wahrscheinlichkeit von Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen, die profes-sionelle Pflege und Unterstützung erfordern. So galten Ende 2020 rund 4,6 Millionen überwiegend ältere Menschen hierzulande als pflegebedürftig (BMG 2021b: 1). Die Zunahme der älteren Bevölkerung wird diese Zahl in den kommenden Jahrzehnten weiterhin ansteigen lassen. Dadurch wird sich auch die Nachfrage nach Pflegediensten und -heimen entsprechend erhöhen. Schon heute zählt die Langzeitpflege zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen in Deutschland. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der vorliegende Beitrag den Teilarbeitsmarkt der Langzeitpflege und fragt sich, weswegen die Altenpflege in Deutschland so wenig attraktiv erscheint und wie eine (weitere) Aufwertung des Berufs gelingen könnte. Dabei richtet sich unser Augenmerk neben der aktuellen Lage auch auf die Entwicklungsgeschichte des Altenpflegeberufs, die in Form von strukturellen Pfadabhängigkeiten bis heute die Beschäftigungsbedingungen und Arbeitsbeziehungen in der Branche beeinflusst. Entsprechend ist der Beitrag in drei Teile gegliedert: zunächst diskutieren wir den Aufbau des Systems Langzeitpflege (Abschnitt 2) und die zentralen Strukturprobleme (Abschnitt 3) der deutschen Langzeitpflege. Anschließend werden die aktuellen Beschäftigungsstrukturen und Arbeitsbedingungen in der Branche vorgestellt (Abschnitt 4), gefolgt von einer Diskussion der jüngsten staatlichen Maßnahmen zur Aufwertung des Altenpflegeberufs (Abschnitt 5). Der letzte Abschnitt (6) schließt mit einem Ausblick ab. open access Schroeder, Wolfgang Inkinen, Saara 25 Seiten Kassel, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften Deutschland Langzeitbetreuung Demographie Arbeitskräftemangel Arbeitsmarkt Zwischen Tradition und Erneuerung publishedVersion i3 - Kasseler Diskussionspapiere - Ideen, Interessen und Institutionen im Wandel Nr. 17 false
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