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2010Metadata
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Teil eines Buches
Grammatikalisierung und Polyfunktionalität deiktischer Formen in den romanischen Sprachen
Zusammenfassung
„Wenn Deiktika nicht zeigen“ – dieser Titel erscheint zunächst paradox, denn die Fähigkeit, situationsgebunden auf konkrete Gegenstände in der außersprachlichen Welt zu referieren, ist normalerweise die zentrale Eigenschaft der Deiktika. Per definitionem sind Deiktika zunächst der Deixis verbunden. Deixis kann definiert werden als ein pragmatischer Prozess, der es gestattet, Referenten zu identifizieren, die vorher für den Hörer nicht salient waren. Dabei meint Salienz, dass durch eine deiktische Wendung ein Referent in den Aufmerksamkeitsfokus des Gesprächspartners gehoben wird. Dieser Prozess der Identifikation von Referenten ist in der Kommunikationssituation (d.h. Sprecher, Hörer, Sprechsituation) verankert und in diesem Sinne pragmatisch. Gezeigt werden kann auf Gegenstände der außersprachlichen Welt (Deixis ad oculos), auf imaginierte Gegenstände (Deixis am Phantasma) und auf Teile des laufenden Diskurses (Text- oder Diskursdeixis). In allen diesen Fällen ist der deiktische Prozess völlig intakt, denn es wird in jedem Fall Salienz hergestellt. Der zu identifizierende Referent kann Teil der außersprachlichen Welt sein (Deixis ad oculos), Teil einer imaginierten Welt bzw. Situation (Deixis am Phantasma) oder Teil des laufenden Diskurses, wobei es sich in letzterem Fall um eine sprachliche Einheit unterschiedlicher Ausdehnung handeln kann (Diskursdeixis).
Zitierform
In: Maaß, Christiane; Schrott, Angela (Hrsg.): Wenn Deiktika nicht zeigen : zeigende und nichtzeigende Funktionen deiktischer Formen in den romanischen Sprachen. LIT-Verlag: Berlin 2010, S. 5-29; isbn:978-3-643-10551-6Zitieren
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