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Aufsatz

Sind Reflexivverben wirklich reflexiv?
(1997)
Die sog. kognitive Wende in der Linguistik hat uns u.a. gelehrt, daß die Grammatik einer Sprache kein Algorithmus, kein formallogisch organisiertes System sein kann, weil die Menschen, die ja die Grammatik einer Sprache permanent schaffen, keine Maschinen sind und nach keinen formallogischen Gesetzen leben und denken. Die Grammatik einer Sprache spiegelt – wenn auch oft nur mittelbar – die Struktur des menschlichen Erkennens und die sich historische wandelnden kollektiven Denkformen in Sprach- und Kulturgemeinschaften ...
Aufsatz

Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte I: Ein Soll, das (noch) kein Muß ist
(1998)
Niemand bestreitet, daß Sprache ein historisches Phänomen ist. Kaum jemand dürfte der Ansicht sein, daß man ein historisches Phänomen voll verstehen kann, ohne sich je um die Geschichte dieses Phänomens gekümmert zu haben. Kaum jemand dürfte der Ansicht sein, daß man die gegenwartssprache - inklusive natürlich der Grammatik – ohne sprachgeschichtliche Kenntnisse verstehen kann. So sauber diese Konklusion auch sein mag, die linguistische Wirklichkeit und der Sprachunterricht berücksichtigen sie in der Regel (noch?) nicht.
Aufsatz

Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte II
(1998)
Mit dem Thema der Ambiguität (=Zwei- oder Mehrdeutigkeit) der Hilfsverben haben wir uns bereits in DUfU II/1996 beschäftigt. Das Ambiguitätsproblem scheint mir aus der Sicht des Deutschunterrichts in Ungarn besonders im Falle der haben + Partizip-II Konstruktion besonders akut. Denn der Deutschlerner kennt diese nur in der Konstruktionsbedeutung "Aktiv Perfekt". Es gibt aber auch noch andere Verwendungen.
Aufsatz
Finites Substantiv
(1996)
Kennzeichnend für die NP-Forschung etwa der letzten zehn Jahre sind diverse Bemühungen, Parallelen zwischen der Struktur des Satzes und der der NP aufzuzeigen. Ich halte dieses Forschungsprofil im wesentlichen für gerechtfertigt - nicht nur aus strukturellen und typologischen, sondern auch aus sprachhistorischen Gründen. Nach Norbert Richard Wolf entwickelt sich bereits im Ahd. eine Kern-Begleiter-Struktur parallel beim Verb und beim Substantiv (Wolf 1981: 86 ff. und 97 f.): Das Verb bekommt sein Subjektpronomen, das ...
Aufsatz
Lexikalische Ellipsen. Fragen und Vorschläge
(1991)
Sieht man die einschlägige Fachliteratur auf Belege durch, fühlt man sich von der unerwarteten Fülle der als (relativ) kontextunabhängig charakterisierten Ellipsen geradezu erschlagen. Vor einer Untersuchung ist man demnach vor folgende Alternative gestellt: Entweder man folgt der bisherigen Praxis und analysiert einige (wie auch immer ausgewählte) Beispiele oder man versucht, ausgehend von einem größeren Material, zumindest manche der Probleme, die einer Lösung harren oder die in exemplarischen Analysen erst gar ...
Aufsatz

Grammatische Korrektheit als typologisches Problem
(1991)
Dem Begriff der grammatischen Korrektheit (Grammatikalität) kommt sowohl im Muttersprach- wie auch im Fremdsprachenunterricht nach wie vor zentrale Bedeutung zu. Da jeder Sprachunterricht Unterricht einer bestimmten Sprache ist, wächst dieser Begriff wie natürlich mit dem der Einzelsprache zusammen: Korrekt/grammatikalisch ist der Satz oder das Syntagma (evtl. der Text) X der Sprache L.
Aufsatz

Nominalphrase und -flexion I: Probleme und Entwicklungstendenzen
(1997)
Obwohl die Nominalphrase (NP) eine der wichtigsten syntaktischen Strukturen darstellt und obwohl die NP-Forschung im allgemeinen bzw. die Erforschung der Struktur der deutschen NP im besonderen in den letzten 15 Jahren eine stürmische Entwicklung durchgemacht haben, erobert der ‚frische Wind‘ nur sehr langsam und zögern die Hochburgen der normativen Grammatikschreibung und des Deutschunterrichts. Daran zum Teil wir Grammatiker schuld sind, steht außer Zweifel. Im folgenden möchte ich daher den Versuch unternehmen, ...
Aufsatz
Bastian Sick und die Grammatik. Ein ungleiches Duell
(2008)
Im Wintersemester 2006/2007 fand am Institut für Germanistik der Universität Kassel ein Hauptseminar mit dem Titel »Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod« statt. Ziel des Seminars war es, ausgehend von den grammatikbezogenen Kolumnen von Bastian Sick »über aktuelle grammatische Phänomene des Deutschen nachzudenken und dabei zu Beschreibungs- und evtl. auch zu Erklärungsvorschlägen zu kommen« (Seminarankündigung). Die auf der Grundlage der einschlägigen grammatischen Fachliteratur erarbeiteten und teilweise auf ...
Aufsatz
Ist die Dependenzgrammatik wirklich am Ende?
(1993)
Heide Wegener (1990) vergleicht die Leistung der Dependenzgrammatik (im weiteren: DG) mit der der Rektions- und Bindungstheorie (im weiteren: GB) und kommt zu einem in allen von ihr untersuchten Punkten eindeutigen Schluß: DG — gewogen und zu leicht befunden. Der vorliegende Aufsatz, der dependenzgrammatisch orientiert ist und sich mit den Möglichkeiten eines nicht rein syntaktischen strukturellen Valenzrealisierungsmodells (kurz: Valenzmodells) befaßt, kann in dem Sinne auch als ein Diskussionsbeitrag verstanden ...
Aufsatz
Valenzrealisierung, Grammatik und Valenz
(1995)
Valenz ist eine Zeitbombe, die im Lexikon deponiert ist und in der Grammatik detoniert. Im vorliegenden Beitrag geht es um die Grundlegung einer neuen Valenztheorie, der die Aufgabe zukommt, diese Bombe so empfindlich zu konstruieren, dass sie nicht mehr entschärft werden kann. Dabei möchte ich gleich am Anfang betonen, dass die Valenztheorie - genau und nur im Sinne der obigen Metapher - eine grammatische Teiltheorie darstellt, die nicht an ein bestimmtes Grammatikmodell gebunden ist. Zwar ist die Valenztheorie in ...