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Buch
Valenzrealisierung, finites Substantiv und Dependenz in der deutschen Nominalphrase
(Gabel Verlag, 1993)
Der Leser wird mit einem Buch konfrontiert, dessen Aufbau eine doppelte Zielsetzung widerspiegelt. Während im ersten Teil eine "rein" dependenzielle Analyse der Struktur der deutschen Nominalphrase vorgelegt wird, stellt der zweite Teil einen Versuch dar, ein Analyseverfahren zu testen, das die dependenzgrammatische Erklärung einer Struktur mit der sprachhistorischen Ableitung der Struktur verbindet. Vorliegende Arbeit ist der Dependenzgrammatik verpflichtet, versucht aber die einschlägigen Ergebnisse der GB-Theorie ...
Aufsatz
Bemerkungen zu typischen umgangssprachlichen Reflexionen über die „unlogische Sprache“
(1990)
Immer wieder hört man nicht nur von Laien (d. h. von Sprachteilhabern ohne jedwede linguistische Bildung), sondern auch von Germanistikstudenten und ausgebildeten Germanisten, daß die Sprache unlogisch sei. Aussagen dieser Art haben gemeinhin einen konkreten Anlaß: sein gesunder Menschenverstand, der an bestimmten Wörtern (Wortformen, wortinternen Beziehungen, Bedeutungen), Syntagmen, Sätzen oder grammatischen Verfahren –an sich oder gemessen an anderen Wörtern, Syntagmen, Sätzen oder grammatischen Verfahren etwas ...
Aufsatz
Nominalphrase und -flexion I: Probleme und Entwicklungstendenzen
(1997)
Obwohl die Nominalphrase (NP) eine der wichtigsten syntaktischen Strukturen darstellt und obwohl die NP-Forschung im allgemeinen bzw. die Erforschung der Struktur der deutschen NP im besonderen in den letzten 15 Jahren eine stürmische Entwicklung durchgemacht haben, erobert der ‚frische Wind‘ nur sehr langsam und zögern die Hochburgen der normativen Grammatikschreibung und des Deutschunterrichts. Daran zum Teil wir Grammatiker schuld sind, steht außer Zweifel. Im folgenden möchte ich daher den Versuch unternehmen, ...
Working paper
Valenzrealisierung, Grammatik und Valenz
(1994-07)
Valenz ist eine Zeitbombe, die im Lexikon deponiert ist und in der Grammatik detoniert. Im vorliegenden Beitrag geht es um die Grundlegung einer neuen Valenztheorie, der die Aufgabe zukommt, diese Bombe so empfindlich zu konstruieren, dass sie nicht mehr entschärft werden kann. Dabei möchte ich gleich am Anfang betonen, dass die Valenztheorie - genau und nur im Sinne der obigen Metapher - eine grammatische Teiltheorie darstellt, die nicht an ein bestimmtes Grammatikmodell gebunden ist. Zwar ist die Valenztheorie in ...
Aufsatz
Finites Substantiv
(1996)
Kennzeichnend für die NP-Forschung etwa der letzten zehn Jahre sind diverse Bemühungen, Parallelen zwischen der Struktur des Satzes und der der NP aufzuzeigen. Ich halte dieses Forschungsprofil im wesentlichen für gerechtfertigt - nicht nur aus strukturellen und typologischen, sondern auch aus sprachhistorischen Gründen. Nach Norbert Richard Wolf entwickelt sich bereits im Ahd. eine Kern-Begleiter-Struktur parallel beim Verb und beim Substantiv (Wolf 1981: 86 ff. und 97 f.): Das Verb bekommt sein Subjektpronomen, das ...
Aufsatz
Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte II
(1998)
Mit dem Thema der Ambiguität (=Zwei- oder Mehrdeutigkeit) der Hilfsverben haben wir uns bereits in DUfU II/1996 beschäftigt. Das Ambiguitätsproblem scheint mir aus der Sicht des Deutschunterrichts in Ungarn besonders im Falle der haben + Partizip-II Konstruktion besonders akut. Denn der Deutschlerner kennt diese nur in der Konstruktionsbedeutung "Aktiv Perfekt". Es gibt aber auch noch andere Verwendungen.
Aufsatz
Sind Reflexivverben wirklich reflexiv?
(1997)
Die sog. kognitive Wende in der Linguistik hat uns u.a. gelehrt, daß die Grammatik einer Sprache kein Algorithmus, kein formallogisch organisiertes System sein kann, weil die Menschen, die ja die Grammatik einer Sprache permanent schaffen, keine Maschinen sind und nach keinen formallogischen Gesetzen leben und denken. Die Grammatik einer Sprache spiegelt – wenn auch oft nur mittelbar – die Struktur des menschlichen Erkennens und die sich historische wandelnden kollektiven Denkformen in Sprach- und Kulturgemeinschaften ...
Teil eines Buches
Reflexiv-Passiv, das (im Deutschen) keines ist. Überlegungen zu Reflexivität, Medialität, Passiv und Subjekt
(Max Niemeyer Verlag, 1997)
Das Passiv, dessen verbdependentes „sich“ seinem akkusativischen „sich“ des Aktivsatzes entspricht, wird Reflexiv-Passiv (im folgenden RP) genannt. Nach Vater (1995:185) würden die Grammatiken des Deutschen das RP übergehen oder verdammen. In der Tat wird das RP in den Grammatiken des Deutschen meist übergangen. In den zwei neueren Grammatiken, in denen dies nicht der Fall ist (Weinreich 1993:177; Duden/Gelhaus 1995:178), wird es hingegen keinesfalls verdammt. Es wird eben nur weder syntaktisch noch semantisch ...
Aufsatz
Passiv und kein Ende: Rezipientenpassive
(1996)
In unserer Reihe „Was gibt’s Neues in der deutschen Grammatik?“ haben wir in DUfU 2/1996 einen Überblick über Funktion, Typen und Bildung des deutschen Passivs gegeben. Funktionen und Typen wurden zusammengefasst. Je nachdem, wie im Passiv die Geschehensperspektive ausgedrückt wird, können wir also im Deutschen drei Passivtypen unterscheiden.
Aufsatz
Nominalphrase und -flexion II: Lösungsvorschläge
(1997)
In Deutschunterricht für Ungarn II/1996 haben wir über Probleme und Entwicklungstendenzen in der deutschen Nominalphrase (= NP) nachgedacht und festgestellt, daß die uns aus der Schulgrammatik bekannte Auffassung von der Nominalflexion (= der Deklination von Artikelwörtern, Adjektiven und Substantiven) bei der Erklärung einer Reihe von Problemen versagt. Das Wort versagen klingt vielleicht harrt, von einem Versagen zu reden, ist jedoch keinesfalls übertrieben. Ich erinnere insbesondere an die Punkte 7-10 in DUfU II/1997.