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Aufsatz
Marica Bodrožić: „Mit meinem Kopf“
(2020)
Die Texte von Marica Bodrožić kann ich nicht lesen, ohne mich in Bewegung, auf Reisen zu fühlen. Das war zunächst ganz wörtlich so; Das Buch „Mein weißer Frieden“ war die Lektüreempfehlung eines Freundes für den Urlaub in Kroatien. Die autobiographischen Erzählungen haben mich berührt durch ihre Blicke auf ein zauberschönes Land in einer Zerrissenheit, die weiter zurückreicht als die Wunden, die der Krieg geschlagen hat. Später habe ich Bodrožić als Lyrikerin wiedergefunden, und ich mag ihre poetologischen Betrachtungen ...
Aufsatz
David. Die Samuelbücher (Teil 2)
(2017)
Von keiner anderen Figur des Alten Testaments erfahren wir so vieles - und so unterschiedliches - wie von König David. Auch die Lebensgeschichte des Mose nimmt breiten Raum ein - schließlich kann die gesamte Tora als Biographie dieses größten Propheten Israels gelesen werden. David aber erhält mehr Nuancen, mehr Farbe, mehr Gestalt. Die Erzählungen der Samuelbücher zeigen ihn als schillernde Figur: Musiker, Krieger, Verräter, König, Liebhaber, Vater - die Reihe ließe sich noch eine Weile fortsetzen. David erscheint ...
Aufsatz
Wandlungen in der spätmodernen Beziehungskultur
(2007-08)
Den schreibenden Blick auf zeitgenössische Formationen und Deformationen von Paarbeziehungen hat ausgiebig und mit Vorliebe Botho Strauß gerichtet und sie vielfältig literarisch verarbeitet. In seinem Prosawerk Paare, Passanten aus dem Jahr 1981 gilt seine essayistische Analyse eben diesem Ineinander von Ehe, Liebe und Freiheit.
Aufsatz
Kann man Gott beleidigen?
(2009)
Selbst in den Spitzenspekulationen um die Ehrverletzung Gottes geht es nirgends um ein persönliches Beleidigt sein, eine Kränkung Gottes, die um Gottes Willen gesühnt werden müsste.
Aufsatz
Gerechtfertigt auf Hoffnung hin
(2009)
Eine Sympathie Literaturschaffender für das Thema «Gericht» ist unübersehbar. Nicht nur liefert der Schauplatz als Kreuzungspunkt von Biographien und vorläufiges Ende manch krimineller Tat offenbar ausreichend lebensgesättigtes Material. Es ist generell auch die Form «Gericht», die die Literaten anzieht. Mittels ihrer wird, wie in zahlreichen Stücken Friedrich Dürrenmatts, fiktional eine durch die Justiz geübte Gerechtigkeit auf den Prüfstand gestellt. Sie wird zum Symbol undurchschaubarer Fremdbestimmtheit wie in ...
Aufsatz
Gegen den Willen
(2003)
Auch heute noch ist die Autorität der Bibel eines der zentralen Argumente für Frauen, sich mit biblischen Schriften kritisch auseinander zu setzen. Die Wirkweise der biblischen Schriften hat sich in den letzten hundert Jahren geändert. In der westlichen Welt können biblische Texte nur noch in marginalen Kreisen mit ungebrochener Zustimmung rechnen. Die Autorität der Bibel hat sich gewandelt, auch für jene, die biblische Texte als Wort Gottes verstehen.
Aufsatz
Projektionsfläche Hildegard
(2012)
Im Oktober diesen Jahres soll Hildegard von Bingen zur Kirchenlehrerin erhoben werden. Dies hat der als Vatikanexperte geltende Journalist Andrea Tornielli im Dezember 2011 in der italienischen Zeitung „La Stampa“ angekündigt. Ein wichtiger Schritt dorthin ist bereits vollzogen. Hildegard von Bingen wäre die vierte Frau, die den Ehrentitel der Kirchenlehrerin erhält. Am 10. Mai hat Benedikt XVI. Hildegard von Bingen offiziell in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen und die bisher nur im deutschsprachigen Raum ...
Aufsatz
Zwischen Sprachkritik und Weltentwurf
(2009)
Poetische Texte entwerfen Welten, die ihre Existenz dem Text verdanken. Im spielerischen „Als ob“ stellen sie Bestehendes auf den Prüfstand und loten neue Möglichkeiten aus, die Welt zu interpretieren und in ihr zu handeln. Die (sprachliche) Ordnung von Wirklichkeit wird dabei als etwas begriffen, das grundsätzlich kritisierbar und veränderbar ist. So lässt Dichtung die Wirklichkeit von der Möglichkeit her begreifen. Darin begegnet sie einem christlichen Weltverhältnis, wie es sich im Schöpfungsglauben oder in der ...
Aufsatz
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Die Gegenwelt des Erfundenen
(2006)
The biblical narratives were read as factual and also as fictional texts during their history of reception. The biblical texts permit that insofar, as they are poetic in a specific sense: Mainly their purpose is not to describe facts of history, but to make clear the meaning of the past for the presence. In this way the events leave their historical contexts and become exemplary and universal. By formulating textual worlds, which are in contrast to everyday life, the narratives of the bible are getting media of ...
Aufsatz
Warum man Weihnachten erfinden müsste ...
(2020)
„Wenn es Weihnachten nicht längst gäbe, so müsste man es erfinden.“ Dieses dem US-amerikanischen Autor und Journalisten Eric Sevareid zugeschriebene Zitat behauptet zu Recht die Ausnahmestellung von Weihnachten. Kein anderes Fest der christlichen Kulturtradition weckt so viel an Erwartungen, Gefühlen und Hoffnungen in den Menschen.