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Aufsatz
„Wutblech, gestrichen mit Krankheitsgedankenlack“
(2017-08)
Kindliche Ich-Erzähler sind in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur keine Seltenheit, einen narratologischen Paradigmenwechsel markiert Regina Hofmann im Rahmen der emanzipatorischen bzw. problemorientierten Kinderliteratur: „Die Zahl der bis in die 1970er Jahre noch vorherrschenden allwissenden Erzählinstanzen nimmt ab, während die Zahl der primär durch die Augen einer Reflektorfigur oder eines (kindlichen) Ich-Erzählers vermittelten Kinderromane stark ansteigt.“ Diese Tendenz hält – über den psychologischen ...
Verschiedenartige Texte
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Schrift und Bild gesellt sich gern
(LiteraturWissenschaft.de, 2019-05)
Schrift und Bild? Schrift als Bild? Schriftbild? Bild(in)schrift? Dass sich zwei so große Themenkreise notwendigerweise mehrere Schnittflächen teilen müssen, liegt auf der Hand. Und da in einer generell primär visuell organisierten Gegenwart spätestens seit dem iconic turn die Forschungslandkarte gespickt ist mit Reißzwecken, auf denen Fahnenworte wie etwa die allenthalben diskutierten ‚Text-Bild-Relationen‘ prangen, ist die vorgenommene Fokussierung wichtig, richtig und konsequent. Boris Roman Gibhardt und Johannes ...
Teil eines Buches
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„So ermahnte man ihn, in Zukunft besser beim Niesen aufzupassen, und schickte ihn nach Hause.“
(Königshausen & Neumann, 2017)
Wie auch in der Sams-Heptalogie widmet sich Maar in „Vorsicht, Niesgefahr!“ dem Spannungsgeflecht von Gesellschaft und Individuum, von Über-Ich und Es, von Reglementierung, Triebnatur und Individuationsprozessen.
In einer Kombination aus kulturwissenschaftlichem close reading und (psychologisch operierender) Figurenanalyse schneidet dieser Beitrag Aspekte im Bereich der Text-Bild-Relationen sowie der Komik, Fantastik und Intertextualität an, um diesem mehrfachadressierten Kleinstkunstwerk zur erstmaligen wissenschaftlichen ...
Aufsatz
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„Erzählinstanz ja, Erzähler ungern“
(2019)
In Thilo Refferts Kinderhörspielen Nina und Paul, Leon und Leonie sowie Fünf Gramm Glück wird mit Formen multiperspektivischen und metaleptischen Erzählens, außerdem mit nichtmenschlichen Erzählinstanzen experimentiert. Die jeweils besondere narratologische Faktur wird im Beitrag untersucht und im Kontext des aktuellen Kinderhörspiels diskutiert.
Teil eines Buches
Rezension. Aufklärung: Epoche – Autoren – Werke
(kassel university press, 2013)
Nicht der Inhalt selbst, sondern dessen Verpackung, nicht die in sich je stimmigen Beiträge, sondern deren fragwürdiger Zusammenschluss zu einer vorgeblichen Einheit lassen den vorliegenden Band problematisch erscheinen: Dort, wo (para-)textuell Überblick und Einleitung ‚draufsteht‘, dort wird der geneigte (unbedarftere) Leser auch ebendies finden wollen. Freilich ist damit über die (hohe) Qualität der dreizehn Einzelbeiträge „auf neuestem Stand der Forschung“ noch kein Wort gesagt.
Teil eines Buches
„Glücklich, wer von uns seufzend noch ‚Damals!‘ sagen kann“
(De Gruyter, 2017)
Eine Verortung Richard Schaukals im Kontext der Moderne fällt nicht leicht. Einerseits, weil es die Moderne um 1900 nicht gibt, so dass etwa Helmut Scheuer von „Modernen“ im Plural spricht und damit die Vielfalt von Naturalismus, Symbolismus, Jugendstil, Impressionismus, Ästhetizismus, Heimatkunst, Neoromantik etc. meint; vor allem aber, weil sich Schaukal selbst von solchen Epochenzuschreibungen distanziert, so heißt es etwa in den Beiträgen zu einer Selbstdarstellung: „Man hat mich oft gedankenlos zur sogenannten ...
Aufsatz
»Brüllaut, hyperklar«
(2011)
Rainald Goetz' Erzählung »Rave« erscheint 1998 als erster Band des Projekts »Heute Morgen«, zu dem auch das Theaterstück »Jeff Koons« (1998), das Internettagebuch »Abfall für alle« (1999), der Theorieband »Celebration« (1999) und die Erzählung »Dekonspiratione« (2000) gehören. Während es in »Dekonspiratione« um die »Arbeitsseite des Lebens« geht, thematisiert »Rave« das Nachtleben in der Techno-Szene.
Aufsatz
"... dass sich Herrn Mozarts Gesicht immer wieder veränderte"
(2014)
Das Mozart-Bild in der Kinderliteratur hat sich signifikant gewandelt. Finden sich in den frühen Texten der 1940er und 50er Jahre weihevolle und pathetische Darstellungen im Gewand historischer Erzählungen, so dominieren ab den 1980er Jahren fantastische Zeitreisen ins 18. Jahrhundert, die dem Kind Mozart auf Augenhöhe begegnen. Nicht mehr die Verklärung des Wunderkindes steht in diesen neueren Arbeiten im Vordergrund, sondern der Versuch einer Erklärung. Vor allem in der Mozart-Kinderliteratur, die um das Jubiläumsjahr ...
Aufsatz
"Zeiten ändern sich, Menschen ändern sich, Meinungen ändern sich"
(2012)
In Andreas Steinhöfels Romanen Rico, Oskar und die Tieferschatten (2008), Rico, Oskar und das Herzgebreche (2009) sowie Rico, Oskar und der Diebstahlstein (2011) steht eine alleinerziehende Mutter mit lernbehindertem Sohn im Zentrum. Trotz einer objektiv betrachtet defizitären Erziehungssituation übt Steinhöfel hier weder Sozialkritik noch markiert er die Abweichung von einer scheinbaren familiären Norm, im Gegenteil steht die positive Sicht des Ich-Erzählers Rico im Zentrum. Betrachtet man die Romane hinsichtlich ...
Aufsatz
Intermedial verzauselt
(2019-10)
Verschiedentlich hat Sven Regener darauf hingewiesen, dass er seine »Bücher von vorne nach hinten und ohne großen Plan« verfertige, und dieses Verfahren als »spontaneistisches Schreiben« klassifiziert. Mit nicht viel mehr als der folgenden ›Plotangabe‹ habe er sich »bei ›Herr Lehmann‹ auf den Weg gemacht«: »Mann arbeitet in Kneipe, verliebt sich, das geht dann schief, sein bester Freund wird irre und am Ende geht die Mauer auf.« Nicht zuletzt aufgrund dieser Lockerheit, die antiautoritär auf überkomplexe Reißbrettskizzen ...