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Teil eines Buches
Rezension. Aufklärung: Epoche – Autoren – Werke
(kassel university press, 2013)
Nicht der Inhalt selbst, sondern dessen Verpackung, nicht die in sich je stimmigen Beiträge, sondern deren fragwürdiger Zusammenschluss zu einer vorgeblichen Einheit lassen den vorliegenden Band problematisch erscheinen: Dort, wo (para-)textuell Überblick und Einleitung ‚draufsteht‘, dort wird der geneigte (unbedarftere) Leser auch ebendies finden wollen. Freilich ist damit über die (hohe) Qualität der dreizehn Einzelbeiträge „auf neuestem Stand der Forschung“ noch kein Wort gesagt.
Teil eines Buches
Grammatik und Literatur
(De Gruyter, 2015)
Die Mainstream-Theorien der Grammatik (inkl. der Schulgrammatik) gehen davon aus, dass grammatische Strukturen und Regeln bedeutungsfreie Schemata und Mechanismen seien, um Wörter zu ‚korrekten‘ Wortgruppen und diese wiederum zu ‚korrekten‘ Sätzen zusammenzufügen. Aus dieser produktionsbezogenen Bottom-up-Perspektive – im Geiste des sog. Frege-Prinzips – erscheint die Grammatik als ein Sinnloses technisches Gerät, das unabhängig von der jeweiligen Textinterpretation wie die Hardware eines Computers unauffällig im ...
Teil eines Buches
„Der Vergleich mit Sherlock Holmes liegt doch nahe“
(Aisthesis Verlag, 2018)
„Ein Text über dem Text“, resümiert Bob Andrews. „Abgeschabt, aber … aber doch wieder lesbar!“ – „Faszinierend“, staunt Justus Jonas. Was die Detektive aus Rocky Beach in der Drei ???-Folge Geheimnisvolle Botschaften so begeistert, ist ein Palimpsest, also ein Pergament, dessen ursprünglicher Text abgetragen wird, damit das wertvolle Material erneut beschrieben werden kann. In der Literaturtheorie verwendet Gérard Genette das Bild des Palimpsests, um daran das Phänomen der Intertextualität zu veranschaulichen. Auch ...
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„Glücklich, wer von uns seufzend noch ‚Damals!‘ sagen kann“
(De Gruyter, 2017)
Eine Verortung Richard Schaukals im Kontext der Moderne fällt nicht leicht. Einerseits, weil es die Moderne um 1900 nicht gibt, so dass etwa Helmut Scheuer von „Modernen“ im Plural spricht und damit die Vielfalt von Naturalismus, Symbolismus, Jugendstil, Impressionismus, Ästhetizismus, Heimatkunst, Neoromantik etc. meint; vor allem aber, weil sich Schaukal selbst von solchen Epochenzuschreibungen distanziert, so heißt es etwa in den Beiträgen zu einer Selbstdarstellung: „Man hat mich oft gedankenlos zur sogenannten ...
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Die Umparametrisierung der Grammatik durch Literalisierung. Online- und Offlinesyntax in Gegenwart und Geschichte
(De Gruyter, 2015)
Moderne Grammatiktheorien sind statisch, d.h. skriptizistisch und synchronizistisch. Dies bedeutet, dass deren Beschreibungsapparat auf die Strukturen gegenwärtiger Schrift- und Standardsprachen zugeschnitten ist. Im Beitrag wird für einen dynamischen, d.h. nichtskriptizistischen und nichtsynchronizistischen, Perspektivwechsel in der Grammatikforschung plädiert, der auf folgenden empirisch fundierten Überlegungen basiert:
1. Literalisierung ist eine kulturelle Universalie, die kognitiv verankert ist.
2. Es sind ...
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Junktionsprofile aus Nähe und Distanz
(Akademie Verlag, 2012)
Grammatiktheorien befassen sich mit kategorialen und relationalen Systemen natürlicher Varietäten. Wenn sie sich mit Grammatikwandel auseinander setzen, sind sie traditionell eher semasiologisch ausgerichtet, d.h. sie fragen nach dem Wandel (Entstehung, Ausbau, Umbau und Abbau) von grammatischen Kategorien, Kategorisierungen und Relationen. Begriffe wie z. B. ‚Numerusprofilierung‘, ‚Abbau des Objektgenitivs‘ oder ‚Herausbildung von Stellungsfelderstrukturen‘ spiegeln diese semasiologische Herangehensweise wider. Wird ...