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Teil eines Buches
Lexikalische Verträglichkeiten
(Max Niemeyer Verlag, 1992)
Ich darf davon ausgehen, daß kein Leser weiß, was Bumbu ist. Diese "Unkenntnis" können wir aber partiell beseitigen, ohne auch nur ein einziges Wort über die Eigenschaften dieser geheimnisvollen Sache oder die Bedeutung von Bumbu zu verlieren. Es reicht ein sprachlicher Kontext:
[1] Im Sommer weht der Bumbu überall in Südostafrika.
[2] Im Sommer kocht der Bumbu überall in Südostafrika.
Die Beispiele machen deutlich, daß Satzinhalte mit mathematischen Gleichungen nicht vergleichbar sind, denn selbst ein Unsinnswort ...
Teil eines Buches
Reflexiv-Passiv, das (im Deutschen) keines ist. Überlegungen zu Reflexivität, Medialität, Passiv und Subjekt
(Max Niemeyer Verlag, 1997)
Das Passiv, dessen verbdependentes „sich“ seinem akkusativischen „sich“ des Aktivsatzes entspricht, wird Reflexiv-Passiv (im folgenden RP) genannt. Nach Vater (1995:185) würden die Grammatiken des Deutschen das RP übergehen oder verdammen. In der Tat wird das RP in den Grammatiken des Deutschen meist übergangen. In den zwei neueren Grammatiken, in denen dies nicht der Fall ist (Weinreich 1993:177; Duden/Gelhaus 1995:178), wird es hingegen keinesfalls verdammt. Es wird eben nur weder syntaktisch noch semantisch ...
Teil eines Buches
Nochmals: Redundanz
(Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur der Loránd-Eötvös-Universität, 1991)
Nach dem Zeugnis seines Briefwechsels war es wohl die Problematik der Redundanz, die den Normforscher János Juhász in seinen letzten Lebensjahren in erster Linie beschäftigt hatte. Am 19.5.1986 schreibt er an Wolfgang Müller: "Ich verrate Ihnen, daß es zu meinen Träumen gehört, die Tautologie in der Norm und die Redundanz im System in einer umfangreicheren Abhandlung zu untersuchen. [...] Das ist m.E. eine terra incognita, bzw. wer bisher darüber geschrieben hat [...] verwechselt System und Norm, Freiheit und ...
Teil eines Buches
Die deutschen Genitivpräpositionen. Prinzipien ihrer Verwendung
(Heidelberger Orientverlag, 1992)
Es gibt in der deutschen Gegenwartssprache neun Akkusativ-Dativ-Präpositionen. Die Wahl der jeweiligen Kasusform unterliegt dem Prinzip 'zielgerichtetes/nicht-zielgerichtetes Geschehen' (vgl. HB, S. 408ff.). Da ein ökonomisches Prinzip wie dieses sowohl das Gedächtnis des Sprechers entlastet wie auch die Erlemung der Fremdsprache erleichtert, liegt die Frage nahe, ob weitere ähnliche Prinzipien im Bereich der Präpositionen auszumachen sind. Die vorliegende Untersuchung wendet sich den Genitivpräpositionen zu, wobei ...
Teil eines Buches
Un jour tu verras – Futurität im Französischen
(Romanistischer Verlag, 1996)
Die Betrachtung der Forschung zeigt, daß die Untersuchung der Futurität im Französischen sich immer mehr von einem deskriptiv-sichtenden Ansatz zu einer Analyse der Tempusverwendungen in Text und Diskurs entwickelt. Auch der vorliegende Beitrag situiert sich in diesem Spannungsfeld von Semantik und Pragmatik und verfolgt die Zielsetzung, die vielfältigen Tempusverwendungen im Diskurs auf eine semantische Basis zurückzuführen. Die Suche nach diesem gemeinsamen Nenner belegt, dass das Zusammenwirken von Tempussemantik ...
Teil eines Buches
“Nous aurons entendu cela.” Temporalität und Modalität - zur Dynamik der Kategorienorganisation beim futur antérieur
(Max Niemeyer Verlag, 1999)
Die Verbindung von Tempus und Grammatikalisierung ist in der Sprachwissenschaft im Bereich der Grammatikalisierungsforschung keineswegs neu. Die Schwerpunkte liegen hier bei der Emergenz von Tempusformen und bei der Untersuchung von Pfaden der Grammatikalisierung, die die Funktionsveränderungen von Tempusformen als Kontinuum von Entwicklungsstadien beschreiben. Beide Aspekte sind am Beispiel des französischen Futurs mehrfach diskutiert worden, das als grammatische Kategorie aufgrund seiner „Labilität“ für diachronische ...
Teil eines Buches
Que fais, Adam?
(Benjamins, 1999)
In order to apply the principles of dialogue analysis to questions and their linguistic realisations in Old French I have chosen as a textual basis the “Jeu d’Adam”, because this play views the well-known story of the Fall of Man also as a dialogic play with the seductive power of questions. Thus, the “Jeu d’Adam” seems a good field of examination for a linguist who wants to ask some questions about the forms and functions of interrogatives. A study of questions implies on the one hand the specific formal type of ...
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Statik und Dynamik in der Betrachtung des deutschen Wortschatzes
(Kossuth Lajos Tudományegyetem, 1992)
Auf der A 8 zwischen Pfordieim und dem Dreieck Karlsruhe ist die Fahrbahn Richtung München wegen eines Unfalls blockiert. Die Polizei leitet um.
Entsteht im Autofahrer, der diese Ansage des Verkehrsfunkes hört und dem ja expressis verbis nicht mitgeteilt wird, was nun die Polizei umleitet, ein Gefühl des Mangels? Und hat der Ansager, der den Gegenstand der polizeilichen Umleitung nicht nannte, kommunikativ unangemessen gehandelt und einige der Gesprächsprinzipien von Grice verletzt?
Wir können heute beide Fragen ...
Teil eines Buches
Konstruktion oder Rekonstruktion? Überlegungen zum Gegenstand einer radikal konstruktivistischen Linguistik und Grammatik
(Max Niemeyer Verlag, 1995)
Es scheint in der Linguistik wenigstens einen Archimedischen Punkt zu geben, wo der Linguist hintreten kann: Er kann davon ausgehen, daß der Gegenstand der Sprachwissenschaft die Sprache ist. Folglich kann der germanistische Sprachwissenschaftler davon ausgehen, daß der Gegenstand der germanistischen Sprachwissenschaft die deutsche Sprache ist. Folglich kann der germanistische Grammatiker davon ausgehen, daß der Gegenstand der germanistischen Grammatikschreibung die deutsche Grammatik ist. Aber was heißt das, daß der ...
Teil eines Buches
'Kreative Fragestellungen'
(Romanistischer Verlag, 1997)
Die folgende Darlegung will das umfassende pragmatische Potential von Fragesätzen aufzeigen und deren Verwendung in den vielfältigen Kommunikationssituationen als kreative Sprachverwendung beschreiben. Dies impliziert die im Anschluß an Humboldt und seine Interpreten vorgetragene Auffassung, dass der kreative Sprachgebrauch nicht auf die poetisch-artistische Kreativität als Schaffung von Neuem beschränkt ist, sondern den sprachlichen Alltag allgemein charakterisiert.