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Aufsatz
Zum Status der Nominalverben in der Valenztheorie
(1989)
Nach meiner Auffassung hat der verbale Valenzträger (tradionell: Prädikat) drei Erscheinungsformen:
- Verben
- verbale Phrasenlogismen und
- Nominalverbgefüge (Nominalverben + nominale Valenzträger)
Die Behandlung der Nominalverbgefüge (traditionell: Nominalprädikate) hängt davon ab, welchen Status man dem Nominalverb (traditionell: Kopula, Kopulo-Verb, kopulatives Verb) zubilligt. Ohne Vollständigkeit anzustreben, möchte ich im folgenden typische Meinungen und Argumente besprechen und in Auseinandersetzung mit ...
Aufsatz
Die Commonsense-Perspektivierung von labilen Verben im Deutschen
(Lenk, Hartmut E. H. (u.a.) (Hrsg.), 2007)
Untersucht wird die Perspektivierungsleistung von labilen sein+Partizip II-Konstruktionen (Typus: Das Gold ist geschmolzen) und labilen Verben wie schmelzen, zerbrechen, rollen, starten usw. Dabei geht es um die Fragen, (a) ob für die Sprecher des Gegenwartsdeutschen die rezessive oder die kausative Alternante primär ist und (b) wie sich ausdrucksbezogene Bedeutungspräferenz und wortbezogene Paradigmatik in einem Modell vereinen lassen.
Aufsatz
Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte
(2001)
Der Aufsatz behandelt das methodologische Prinzip der Viabilität, das ein Prinzip der sprachhistorischen Adäquatheit darstellt. Nach diesem Prinzip muss jede linguistische Beschreibung (bzw. Erklärung) mit der Beschreibung (bzw. Erklärung) der Geschichte des zu beschreibenden (bzw. zu erklärenden) Phänomens konform sein. Bezogen auf grammatische Strukturen: Die Beschreibung (bzw. Erklärung) einer aktuellen Struktur ist viabel, wenn sie sich in die Beschreibung
(bzw. Erklärung) der Geschichte der Struktur fügt. ...
Working paper
Valenzrealisierung, Grammatik und Valenz
(1994-07)
Valenz ist eine Zeitbombe, die im Lexikon deponiert ist und in der Grammatik detoniert. Im vorliegenden Beitrag geht es um die Grundlegung einer neuen Valenztheorie, der die Aufgabe zukommt, diese Bombe so empfindlich zu konstruieren, dass sie nicht mehr entschärft werden kann. Dabei möchte ich gleich am Anfang betonen, dass die Valenztheorie - genau und nur im Sinne der obigen Metapher - eine grammatische Teiltheorie darstellt, die nicht an ein bestimmtes Grammatikmodell gebunden ist. Zwar ist die Valenztheorie in ...
Aufsatz
Finites Substantiv
(1996)
Kennzeichnend für die NP-Forschung etwa der letzten zehn Jahre sind diverse Bemühungen, Parallelen zwischen der Struktur des Satzes und der der NP aufzuzeigen. Ich halte dieses Forschungsprofil im wesentlichen für gerechtfertigt - nicht nur aus strukturellen und typologischen, sondern auch aus sprachhistorischen Gründen. Nach Norbert Richard Wolf entwickelt sich bereits im Ahd. eine Kern-Begleiter-Struktur parallel beim Verb und beim Substantiv (Wolf 1981: 86 ff. und 97 f.): Das Verb bekommt sein Subjektpronomen, das ...
Aufsatz
Gegenwartsgrammatik und Sprachgeschichte II
(1998)
Mit dem Thema der Ambiguität (=Zwei- oder Mehrdeutigkeit) der Hilfsverben haben wir uns bereits in DUfU II/1996 beschäftigt. Das Ambiguitätsproblem scheint mir aus der Sicht des Deutschunterrichts in Ungarn besonders im Falle der haben + Partizip-II Konstruktion besonders akut. Denn der Deutschlerner kennt diese nur in der Konstruktionsbedeutung "Aktiv Perfekt". Es gibt aber auch noch andere Verwendungen.
Aufsatz
Sind Reflexivverben wirklich reflexiv?
(1997)
Die sog. kognitive Wende in der Linguistik hat uns u.a. gelehrt, daß die Grammatik einer Sprache kein Algorithmus, kein formallogisch organisiertes System sein kann, weil die Menschen, die ja die Grammatik einer Sprache permanent schaffen, keine Maschinen sind und nach keinen formallogischen Gesetzen leben und denken. Die Grammatik einer Sprache spiegelt – wenn auch oft nur mittelbar – die Struktur des menschlichen Erkennens und die sich historische wandelnden kollektiven Denkformen in Sprach- und Kulturgemeinschaften ...
Teil eines Buches
Reflexiv-Passiv, das (im Deutschen) keines ist. Überlegungen zu Reflexivität, Medialität, Passiv und Subjekt
(Max Niemeyer Verlag, 1997)
Das Passiv, dessen verbdependentes „sich“ seinem akkusativischen „sich“ des Aktivsatzes entspricht, wird Reflexiv-Passiv (im folgenden RP) genannt. Nach Vater (1995:185) würden die Grammatiken des Deutschen das RP übergehen oder verdammen. In der Tat wird das RP in den Grammatiken des Deutschen meist übergangen. In den zwei neueren Grammatiken, in denen dies nicht der Fall ist (Weinreich 1993:177; Duden/Gelhaus 1995:178), wird es hingegen keinesfalls verdammt. Es wird eben nur weder syntaktisch noch semantisch ...
Aufsatz
Passiv und kein Ende: Rezipientenpassive
(1996)
In unserer Reihe „Was gibt’s Neues in der deutschen Grammatik?“ haben wir in DUfU 2/1996 einen Überblick über Funktion, Typen und Bildung des deutschen Passivs gegeben. Funktionen und Typen wurden zusammengefasst. Je nachdem, wie im Passiv die Geschehensperspektive ausgedrückt wird, können wir also im Deutschen drei Passivtypen unterscheiden.