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Aufsatz
Nominalphrase und -flexion II: Lösungsvorschläge
(1997)
In Deutschunterricht für Ungarn II/1996 haben wir über Probleme und Entwicklungstendenzen in der deutschen Nominalphrase (= NP) nachgedacht und festgestellt, daß die uns aus der Schulgrammatik bekannte Auffassung von der Nominalflexion (= der Deklination von Artikelwörtern, Adjektiven und Substantiven) bei der Erklärung einer Reihe von Problemen versagt. Das Wort versagen klingt vielleicht harrt, von einem Versagen zu reden, ist jedoch keinesfalls übertrieben. Ich erinnere insbesondere an die Punkte 7-10 in DUfU II/1997.
Teil eines Buches
Statik und Dynamik in der Betrachtung des deutschen Wortschatzes
(Kossuth Lajos Tudományegyetem, 1992)
Auf der A 8 zwischen Pfordieim und dem Dreieck Karlsruhe ist die Fahrbahn Richtung München wegen eines Unfalls blockiert. Die Polizei leitet um.
Entsteht im Autofahrer, der diese Ansage des Verkehrsfunkes hört und dem ja expressis verbis nicht mitgeteilt wird, was nun die Polizei umleitet, ein Gefühl des Mangels? Und hat der Ansager, der den Gegenstand der polizeilichen Umleitung nicht nannte, kommunikativ unangemessen gehandelt und einige der Gesprächsprinzipien von Grice verletzt?
Wir können heute beide Fragen ...
Buch
Überlegungen zur Theorie und Methode der historisch-synchronen Valenzsyntax und Valenzlexikographie
(Max Niemeyer Verlag, 1988)
The valency-directed study of earlier stages of the German language does not really begin until the publication of Greules "Valenz und historische Grammatik" in 1973. Since then numerous articles and some books have been published on the subject of 'the application of valency theory on older stages of German'. There is, however, no agreement either on a specific theoretical basis or on a specific methodical approach. In addition to that, comprehensive comparisons are impossible, as the valency analyses performed in ...
Teil eines Buches
Wörter ohne Wortart. Präpositionaladverbien, die keine sind
(Institut für Germanistik, 2019)
Wörter wie "darum" oder "worauf" werden traditionell der Wortart "Adverb" (,Präpositional-/Pronominaladverb‘) zugeordnet. Dies steht im Widerspruch dazu, dass sie auf Satzebene nicht nur adverbiale, sondern auch Präpositionalobjekte sein können. Adverbien können jedoch keine Objektwerte repräsentieren. Im Beitrag wird zu zeigen sein, dass hier eine Verwechslung von grammatischer Form und grammatischem Wert vorliegt. "Adverb" ist keine Form, die funktions- und wertoffen wäre, sondern eine wertbezogene Wortart. ...
Teil eines Buches
Idiomatische – statt ideologischer – Prägung. Anmerkungen zur Genderdebatte
(universi - Universitätsverlag Siegen, 2019)
Ein idiomatisch geprägter Ausdruck, der zu den »institutionalisierten Routinen der Kommunikation« (Feilke 1996, 276) gehört, wäre z.B. die Anrede "sehr geehrte Damen und Herren". »Sozial strukturierende« Ausdrucksmuster »mit primär pragmatischer Prägung« (Feilke 1996, 241f.) wären z.B. die Anredemuster "liebe X-er-in-nen und X-er (z.B. liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), liebe X-er (z.B. liebe Mitarbeiter) und liebe X-er-in-nen (z.B. liebe Mitarbeiterinnen)"
Aus der Verbindung der obigen Anrede mit ...
Teil eines Buches
Obwohl (.) fährt der eigentlich auch am Sonntag? Der Verbzweit-Mythos
(Schneider Verlag Hohengehren, 2016)
In der mittlerweile recht umfangreichen Literatur zu den adverbialen und relativen Nicht-Subjunktoren weil, obwohl, wobei und während herrscht terminologischer Konsens darüber, dass auf diese Sprachzeichen ein Teilsatz mit Verbzweitstellung folgt. Verbzweitstellung gilt dabei als synonym mit Hauptsatzwortstellung, die Verbindung selbst als koordinierend/ parataktisch.
Teil eines Buches
Grammatische Textanalyse (GTA) – eine deszendente Syntax des Deutschen
(De Gruyter, 2019)
Der Blick auf die Syntax und generell auf die Grammatik ist traditionell aszendent, ,von unten nach oben‘ gerichtet: Einer Wortgrammatik folgt eine Satzgrammatik und dieser eventuell eine Textgrammatik. Doch wir schreiben und sprechen weder in Wörtern noch in Sätzen, sondern wir produzieren Texte und Gespräche. Deshalb müsste auch der diametral entgegengesetzte Blick, der zu einer deszendenten Grammatik führt, möglich sein. Eine solche Grammatik liegt mit der Grammatischen Textanalyse (=GTA), einer funktionalen Syntax ...
Teil eines Buches
Junktionsprofile aus Nähe und Distanz
(Akademie Verlag, 2012)
Grammatiktheorien befassen sich mit kategorialen und relationalen Systemen natürlicher Varietäten. Wenn sie sich mit Grammatikwandel auseinander setzen, sind sie traditionell eher semasiologisch ausgerichtet, d.h. sie fragen nach dem Wandel (Entstehung, Ausbau, Umbau und Abbau) von grammatischen Kategorien, Kategorisierungen und Relationen. Begriffe wie z. B. ‚Numerusprofilierung‘, ‚Abbau des Objektgenitivs‘ oder ‚Herausbildung von Stellungsfelderstrukturen‘ spiegeln diese semasiologische Herangehensweise wider. Wird ...
Teil eines Buches
Grammatik und Literatur
(De Gruyter, 2015)
Die Mainstream-Theorien der Grammatik (inkl. der Schulgrammatik) gehen davon aus, dass grammatische Strukturen und Regeln bedeutungsfreie Schemata und Mechanismen seien, um Wörter zu ‚korrekten‘ Wortgruppen und diese wiederum zu ‚korrekten‘ Sätzen zusammenzufügen. Aus dieser produktionsbezogenen Bottom-up-Perspektive – im Geiste des sog. Frege-Prinzips – erscheint die Grammatik als ein Sinnloses technisches Gerät, das unabhängig von der jeweiligen Textinterpretation wie die Hardware eines Computers unauffällig im ...
Teil eines Buches
Die Umparametrisierung der Grammatik durch Literalisierung. Online- und Offlinesyntax in Gegenwart und Geschichte
(De Gruyter, 2015)
Moderne Grammatiktheorien sind statisch, d.h. skriptizistisch und synchronizistisch. Dies bedeutet, dass deren Beschreibungsapparat auf die Strukturen gegenwärtiger Schrift- und Standardsprachen zugeschnitten ist. Im Beitrag wird für einen dynamischen, d.h. nichtskriptizistischen und nichtsynchronizistischen, Perspektivwechsel in der Grammatikforschung plädiert, der auf folgenden empirisch fundierten Überlegungen basiert:
1. Literalisierung ist eine kulturelle Universalie, die kognitiv verankert ist.
2. Es sind ...